Wenn am 24.-26. Oktober in Berlin die 1. Nationalen Radlogistik-Konferenz stattfindet, wird auch die Förderung der Radlogistik Thema sein. Der Radlogistik Verband Deutschland (RLVD) hat dazu konkrete Forderungen. Auch wenn von der Bundesregierung im Innovationsprogramm Logistik 2030 Unterstützung für Logistikkonzepte der »letzten Meile« und damit auch für den Einsatz von alternativen Fahrzeugen wie Lastenräder angekündigt wird, werden konkrete Fördermaßnahmen für E-Lastenräder vermisst. Für autonomes Fahren und Drohnen seien diese aber vorgesehen, hält der Verband vor.
Möglichkeiten gäbe es. So bleibt der Interessensvertretung unverständlich, wieso die für elektrische Lieferfahrzeuge geplante Sonderabschreibung von 50 Prozent nicht auch für E-Lastenräder gelten soll. Zwar gebe es seit März 2018 auch eine bundesweite Kaufprämie für gewerbliche Schwerlasträder, die aber eine Förderung von Leasing ausschließe und auf besonders großvolumige Modelle beschränkt sei.
Zudem sehe der Gesetzentwurf zur anstehenden StVO-Reform ein Parkverbot für Fahrräder am Fahrbahnrand vor. »Das bedeutet de facto eine Diskriminierung von emissionsfreien und stadtverträglichen E-Lastenrädern gegenüber Kraftfahrzeugen, die für die Förderung nachhaltiger urbaner Logistik absolut kontraproduktiv ist«, stellt der RLVD fest. Stattdessen bräuchte es mehr Möglichkeiten für Kommunen, um den Einsatz von E-Lastenrädern in der urbanen Logistik gezielt zu fördern.
Begrüßt wird deswegen das geplante Verkehrszeichen für Lastenrad-Parkplätze in der anstehenden StVO-Reform, das Kommunen die Ausweisung von Lieferzonen speziell für Lastenräder erlaubt. Solche Fördermöglichkeiten bräuchte es auch bei der Vergabe von Transportaufträgen der öffentlichen Hand und bei der Einrichtung von Mikrodepots, so die Forderung.
Martin Schmidt, RLVD-Bundesvorsitzender: »Wir brauchen analog zum ‚Aktionsplan Drohnen und Flugtaxis‘ einen ‚Aktionsplan E-Lastenräder‘ der Bundesregierung. Im Gegensatz zu Drohnen und Flugtaxis tragen E-Lastenräder und Lastenanhänger bereits jetzt in vielen Städten zu emissionsfreier und stadtverträglicher Logistik auf der letzten Meile bei. Bei gezielter Förderung sind 20 Prozent urbaner Lieferverkehr auf E-Lastenrädern locker drin.«
Foto: Christoph Kühn