Radreiseanalyse 2009 auf der ITB in Berlin

Der Allgemeine deutsche Fahrrad-Club (ADFC) stellte auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin die Radreiseanalyse 2009 vor.

Sie zeigt: Die beliebteste Radreiseregion ist Bayern vor Franken und Mecklenburg-Vorpommern. Im Ranking der Radfernwege liegt der Elbe-Radweg vor dem Main- und dem Weser-Radweg, und zwar sowohl bei den beliebtesten als auch bei den meist befahrenen Routen. Der Elbe-Radweg verteidigte den ersten Platz, während der Main-Radweg den Weser-Radweg vom zweiten Platz verdrängte. Sicher hat das auch damit zu tun, dass der Main-Radweg vom ADFC mit fünf Sternen ausgezeichnet wurde.
»Das ADFC-Zertifizierungsverfahren für Radwege hat bei allen geprüften Routen schon im Vorfeld zu einer Qualitätsverbesserung geführt«, sagte der stellvertretende ADFC-Bundesvorsitzende Bertram Giebeler auf der ITB-Presse-Konferenz. Der ADFC zeichnet Qualitätsrouten nach strengen Kriterien aus. Bisher erhielten der Lahntalradweg, der Ems-Radweg, die 100-Schlösser-Route und »Vom Main zur Rhön« vier Sterne; der Main-Radweg ist bis jetzt der einzige mit fünf Sternen.
Weiterhin ergab die Studie, dass die Radurlauber in Deutschland besonderen Wert legen auf verkehrsarme Streckenführung, Beschilderung für Radfahrer, Zustand von Straßen, Radwegen und Trails sowie abwechslungsreiche Streckenführung.
In der Umfrage gab eine wachsende Zahl von Radurlaubern an, eine Radtour in Deutschland gemacht zu haben, und zwar zu mehr als 80 Prozent. Die durchschnittlichen Ausgaben der Radurlauber liegen höher als die der übrigen Urlauber. Beispielsweise geben sie in Schleswig-Holstein 79 Euro aus, 17 Euro mehr als andere Urlauber.
Ebenso untersuchte der ADFC die GPS-Nutzung durch Radfahrer, die sich in einer deutlichen Zunahme der GPS-Handgeräte zeigt. Am häufigsten (25 Prozent) werden diese von Mountainbike-Urlaubern genutzt. Auf den folgenden Plätzen liegen die Rennrad-Urlauber mit 12 Prozent sowie die Radausflügler und die Radwanderer mit nur 10 Prozent.
Der fahrradtouristische Markt in Deutschland im Jahr 2007 bestand aus 5,6 Millionen Radurlaubern und 35 Millionen Radausflüglern. 65 Prozent aller Deutschen haben schon einmal einen Radausflug gemacht (mindestens zweistündige Radtour außerhalb des eigenen Wohnortes). 21 Prozent aller Deutschen haben schon einmal einen Radurlaub gemacht (Urlaub mit mindestens einer Übernachtung, bei dem Radfahren im Mittelpunkt steht). Weitere 47 Prozent aller Deutschen können sich vorstellen, zukünftig einen Radurlaub durchzuführen. Der Anteil des Radtourismus an der gesamttouristischen Wertschöpfung beträgt rund 10 Prozent.
Die Fahrradbeförderung bei der Deutschen Bahn AG hat seit einigen Jahren erstmals wieder leicht zugenommen. Da die Deutsche Bahn die ICE-Züge jedoch weiterhin nicht für Fahrradmitnahme öffnet, wird sie weiter erschwert – auch aufgrund einiger Umstellungen von InterCity- zu ICE-Verbindungen.
Mit dem Übernachtungsverzeichnis Bett & Bike wählt der ADFC radfreundliche Betriebe als Unterkunft für Radfahrer aus. Urlauber können dort ihr Fahrrad über Nacht sicher abstellen. Außerdem stehen für Reparaturen passende Werkzeuge bereit. Doch nur wer die ADFC-Qualitätskriterien erfüllt, darf sich mit einer Bett & Bike-Plakette schmücken. Ab März 2009 enthält das bundesweite Verzeichnis für Fahrrad freundliche Unterkünfte rund 4.800 Hotels und Pensionen (www.bettundbike.de).
51 Prozent der Befragten verbringen einen Radurlaub mit wechselnder Unterkunft, 28 Prozent verbringen einen Radurlaub mit fester Unterkunft. Die Werte für Mountainbike- und Rennradurlaube liegen jeweils unter 10 Prozent.
Auch ist die neue Broschüre »Deutschland per Rad entdecken« für 2009/2010 erschienen; sie wird seit 1999 jährlich veröffentlicht und besteht damit nun zehn Jahre.
Unter www.adfc-tourenportal.de bietet der ADFC über 130.000 Kilometer zum Download an und stellt dort auch Bett & Bike-Gastbetriebe vor.

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