Rapex (Rapid Exchange of Information System) – das EU-Schnellwarnsystem für den Verbraucherschutz – meldet in seinem vorletzten Wochenreport Nr. 34 (30. 08. 2013) einen freiwilligen Fahrrad-Rückruf. Eine Woche später (Nr. 35, 6. 09. 2013) folgt die Mitteilung, dass gleich zwei Fahrradprodukte komplett vom Markt genommen werden. Beide erfüllten nicht den erforderlichen europäischen Standard…
Das E-Faltrad – auf dem Markt für sein Leichtgewicht von 9 Kilogramm angepriesen – wird unter dem Markennamen JR Speed (Typ/Modellnummer: JR 081) in Frankreich verkauft und ist Made in China. Der Rückruf wurde in Frankreich eingeleitet, weil an diesem Modell sowohl Lenker als auch Rahmen brechen könnten. Außerdem sei das Bremssystem nicht ausreichend. Das Produkt entspräche weder dem relevanten Standard IEC 60884-1 noch EN 14764. Das Modell kann auch unter einem anderen Markennamen über Grüne-Wiese-Anbieter & Co. in anderen Ländern in den Markt rollen.
Das Kinderrad-Modell „Engine Calypso“ wurde in der Slowakei gleich vom Markt verbannt. Es ist Made in the Czech Republic. Sowohl Vordergabel, Lenkervorbau und Pedale entsprächen nicht einer ausreichenden mechanischen Stabilität. Sie könnten brechen. Außerdem befänden sich die angebrachten Stützräder nicht in der richtigen Höhe. Somit seien Stürze vorprogrammiert und „Engine Calypso“ entspräche nicht dem europäischen Standard EN 14765. Dieses Kinderrad wird komplett vom Markt genommen.
Die dritte Rapex-Meldung stammt ebenfalls aus der Slowakei. Dabei handelt es sich um ein 26-Zoll-bereiftes Mountainbike-Modell namens „Spider“ (Rahmennummer YD01398) der Marke Olpran. Auch dieses Produkt ist aus tschechischer Produktion. Auch hier entsprächen Vordergabel, Lenkervorbau und Pedale nicht einer ausreichenden mechanischen Stabilität. Außerdem würde das Design der Bremsgriffe keinen geeigneten Griff zulassen. „Spider“ erfüllt somit nicht den europäischen Standard EN 14766 und wird auch komplett vom Markt genommen.
Text: Jo Beckendorff/Rapex, Fotos: Rapex