Die südkoreanische Regierung will dem ultimativen innerstädtischen Verkehrschaos mit sanfter Fahrradmobilität entgegensteuern. Das Innenministerium kündigte an, die Infrastruktur für Fahrräder beispielsweise in der Hautstadt Seoul bis zum Jahre 2010 von derzeitigen 55 Kilometer Radweg auf 360 Kilometer zu erhöhen.
Für diesen Plan wird die Stadt in fünf Gebiete aufgeteilt. Hier sollen alleine 21,8 Milliarden KRW (= ca. 16,5 Millionen Euro) in 45 Nur-Fahrradwege investiert werden. Weitere 24 Milliarden KRW (= ca. 18,2 Millionen Euro werden in eine Verbindung des Südens mit dem Norden Seouls gesteckt. Dabei werden bis 2009 auch Verbindungen zu nahe gelegenen (Wohn-)Städten wie Guri City oder Hanam City geschaffen, heißt es in einer Mitteilung der Korea Times.
Insgesamt strebe die Regierung an, „den Anteil der Fahrradbesitzer in der südkoreanischen Bevölkerung von gegenwärtig 14 Prozent bis 2015 auf 25 Prozent“ zu erhöhen. Oder anders ausgedrückt: Dann soll nicht nur jeder siebte, sondern jeder vierte Koreaner ein Fahrrad besitzen. Laut des südkoreanischen Ministeriums eine machbare Zahl. In Japan würden beispielsweise 60, in Deutschland 74 und in Holland sogar 75 Prozent der Bevölkerung im Besitz eines Fahrrads sein. Somit wird also auch die internationale Fahrradindustrie von den staatlichen Maßnahme Südkoreas profitieren.
Des Weiteren soll in Seoul ein weit greifendes innerstädtisches Fahrrad-Verleihsystem installiert werden. Das diesbezüglich große Vorbild ist Paris mit seinem im August 2007 gestarteten Verleihsystem Velib (der RadMarkt berichtete).
– Jo Beckendorff –