René Timmermanns, Exportleiter bei Koga Miyata, verlässt das Unternehmen nach fünf Jahren und wechselt zu zum italienischen Reifenhersteller Vittoria, wo er die gleiche Funktion bekleiden wird.
Niemand ist unersetzlich. Insofern ist es auf den ersten Blick nur eine Personalmeldung wie jede andere auch. Manche sind freilich schwerer zu ersetzen als andere. Wenn man noch daran glaubt, dass Menschen Geschäfte machen und dass Menschen Firmen prägen, dann ist dieser Weggang ein Verlust für Koga, der schwer wiegt. Rene Timmermanns stieß zu Koga, als das Standing der Marke im deutschen Fahrradmarkt definitiv gelitten hatte: Die Produkte solide, aber nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit; die Vertriebspower eher mäßig, die Loyalität der Händler bröckelnd. Dass Koga heute deutlich gefestigter da steht, geht natürlich nicht allein auf Timmermanns zurück. Aber wenn ein Händler sagt, Timmermanns habe für Koga nicht gearbeitet, er habe für Koga gelebt, dann sagt dies viel aus.
René Timmermanns passte zur Premium-Marke Koga Miyata. Obwohl zum Amtsantritt noch keine 30, verströmte er stets die Seriosität, Solidität und Zuverlässigkeit, mit der man den Markennamen assoziiert. Dass er immer für »seine« Händler da war, stets ein offenes Ohr hatte, ist mit Gold nicht aufzuwiegen. 480.000 Kilometer saß er in fünf Jahren für seinen Arbeitgeber im Dienstwagen. Aber es ist nicht die Quantität allein, die ihn so wertvoll machte. Sein Einsatz folgte einem roten Faden, und der hieß Qualität. Die begann beim Produkt, setzte sich in Service und Prospektunterlagen fort und gipfelte in dem Bestreben, mit den Vertragshändlern eine offene, faire Partnerschaft zu organisieren, von der beide Seiten profitieren sollten.
Seine alljährlichen Händlerseminare, über die der RadMarkt stets ausführlich berichtete, waren eine Idee besonderer Güte. Das darin vermittelte Wissen sollte die Händler weiterbilden, ihnen helfen, ihre Zukunft zu sichern. Die Händler waren nach anfänglichem Zögern begeistert. Der Abschied war von Emotionen begleitet, wie Timmermanns dem RadMarkt versicherte: »Ich hatte ja keine Ahnung, welches Standing ich mir bei den Händlern erarbeitet hatte.«
Rene Timmermanns hinterlässt eine Lücke bei Koga Miyata. Er füllt eine bei Vittoria, denn diese Reifenmarke will er voranbringen: »Sie werden in den kommenden Jahren viel von Vittoria hören.« Damit schließt sich für ihn vorläufig der Kreis, denn vor seiner Station bei Koga hatte Timmermanns für Conti gearbeitet.