Letztens hat der junge Revolution Race-Macher RVRC Holding AB die vorläufigen Zahlen seines von Juli bis September laufenden ersten Verkaufsquartals des Geschäftsjahres 2022/23 vorgelegt. Auch wenn der Nettoumsatz in diesem Zeitraum (und im Vergleich zu 07-09/2021/22) um 8,5 Prozent (6,5 Prozent in lokalen Währungen) auf 275,8 Millionen SEK (25,42 Millionen Euro) wachsen konnte: die Schweden scheinen mehr erwartet zu haben. In diesem Zusammenhang verweisen sie auf eine verzögerte Herbstsaison.
»Der Beginn des ersten Quartals unseres Geschäftsjahres war eine Herausforderung. Im Juli und August war der Umsatz des Unternehmens relativ gering. Die Herbstsaison hat sich verzögert, was zu einer geringeren Nachfrage nach vielen unserer Produkte führte«, heißt es aus der RVRC-Zentrale in Borås.
RVRC führt das erzielte einstellige Wachstum auf eine höhere Nachfrage seiner multifunktionalen (und auch Biker ansprechenden) Produkte in den Regionen DACH und dem Rest der Welt (ROW) zurück. Geographisch teilt das börsennotierte Unternehmen seinen Quartalsumsatz wie folgt auf (siehe auch unten abgebildete Graphik:
Nordische Länder: 83,7 Millionen SEK (7,71 Millionen Euro, minus 27,3 Prozent)
DACH-Region: 146,1 Millionen SEK (13,47 Millionen Euro, plus 39 Prozent)
Rest der Welt: 46 Millionen SEK (4,24 Millionen Euro, plus 34 Prozent)
DACH-Region und Einzel-Ländermarkt Deutschland führend
Somit ist die DACH-Region mit Abstand der wichtigste Markt für den Direktanbieter, der mit seinem digitalen D2C-Geschäftsmodell und weltweit 18 Webshops laut eigenen Angaben Kunden in mehr als 35 Ländern erreicht.
Der größte Einzel-Ländermarkt für die Marke Revolution Race ist übrigens Deutschland (125,8 Millionen SEK = 11,63 Millionen Euro, plus 31,8 Prozent) gefolgt von der RVRC-Heimat Schweden (37 Millionen SEK = 3,42 Millionen Euro, minus 24,3 Prozent) und Finnland (28,2 Millionen SEK = 2,61 Millionen Euro, minus 38,3 Prozent).
Mit dem enttäuschenden Abschneiden der Region Nordics ist man überhaupt nicht zufrieden, sieht dort aber mit wachsenden September-Verkäufen wieder einen Streif am Horizont.
Umsatz rauf, Gewinn runter
Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des ersten RVRC-Verkaufsquartals 2022/23 lag bei 49,8 Millionen SEK (4,59 Millionen Euro). Zum Vergleich: in 07-09/2021 lag es bei 72,7 Millionen SEK (6,70 Millionen Euro). »Dies liegt zwar unter unseren langfristigen Erwartungen, muss aber vor dem Hintergrund des geringeren Umsatzes im Juli und August, der geringeren Effizienz des Marketings in diesen Monaten und der Erhöhung der logistikbezogenen Kosten zur Erleichterung des künftigen Absatzes gesehen werden. Wichtig und erfreulich war jedoch, dass im September, als die Verkaufsmengen wieder anstiegen, die zugrunde liegende EBIT-Marge im Einklang mit unserem langfristigen Rentabilitätsziel stand«, erklärt der erst im Oktober von Interim- zum ständigen CEO berufene Paul Fischbein.
Der letztendliche Reingewinn sank im Vergleich zu 07-09/2021 um 31,2 Prozent auf 38,9 Millionen SEK (3,59 Millionen Euro).
Ausblick
Die aktuelle Weltlage mit den anhaltenden Kriegen und steigenden Lebenshaltungskosten macht auch RVRC zu schaffen. Dennoch sieht Fischbein seine Marke gut positioniert, um weiterhin Marktanteile zu gewinnen: »Unser Angebot an hochwertiger multifunktionaler Outdoor-Bekleidung zu wettbewerbsfähigen Preisen ist sehr attraktiv. Wir sind sehr kundenorientiert. Unser digitales Geschäftsmodell und die direkte Kommunikation mit den Kunden ermöglichen uns die Kontrolle über die Marke, die Preisgestaltung und das Marketing, während wir gleichzeitig eine starke finanzielle Position beibehalten.«
Was weitere Zukunftsprognosen betrifft, verweisen die Schweden auf die vom RVRC-Vorstand im zurückliegenden Geschäftsjahr 2020/21 ausgegeben langfristigen Finanzziele. Demnach soll der Nettoumsatz des Geschäftsjahres 2023/24 »mindestens 2 Milliarden SEK« (184,31 Millionen Euro) und eine jährliche EBIT-Marge »von mindestens 25 Prozent« erzielt werden. Daran wird festgehalten.
Text: Jo Beckendorff, Foto und Graphik: RVRC