• Home
  • Nachrichten
  • Revolutionäres Doppelkammersystem: Schwalbe und Syntace künftig mit niedrigem Luftdruck auf dem Trail

Revolutionäres Doppelkammersystem: Schwalbe und Syntace künftig mit niedrigem Luftdruck auf dem Trail

Über dieses revolutionäre Projekt von Schwalbe-Macher Ralf Bohle AG und Komponentenanbieter Syntace GmbH wird schon lange innerhalb der Branche getuscheltaber Genaues wusste man nicht. Jetzt ist es raus: Beide Unternehmen scheinen den Durchbruch eines ersten Doppelkammersystems (Bild) gepackt zu haben, der Mountainbikern erlaubt, mit sehr geringem Luftdruck spurstabil auf dem Trail zu kurbeln – und dennoch keinen Platten durch sogenannte „Snakebites“ einzufahren. Schon auf der Eurobike 2014 wollen die beiden deutschen Anbieter „genaue Informationen zu Ausführung und Preisen“ präsentieren

Zunächst tüftelten Reifengröße Schwalbe und Laufradhersteller Syntace unabhängig voneinander an einem System, das die Vorteile des niedrigen Reifendrucks nutzt und dabei das Risiko eines Plattens nicht erhöht. Beide deutsche Anbieter haben auch schon Patente dafür angemeldet. Um das System schnellstmöglichst marktreif zu machen haben sie jetzt ihre Kräfte gebündelt. Einen Zeitplan gibt es auch: Spätestens auf der Eurobike will man gemeinsam „genaue Informationen zu Ausführung und Preisen präsentieren“ können. Schwalbe wird die Produktion und den Vertrieb des Systems übernehmen, das „voraussichtlich mit herkömmlichen Reifen und Felgen kompatibel sein und weniger als 200 Gramm wiegen wird“.
Fakt ist: Im Gelände wird die Reifenperformance mit geringerem Luftdruck immer besser. Die Reifen können sich dem Untergrund bestens anpassen und reagieren deutlich sensibler. Sie rollen leichter über Unebenheiten hinweg und bieten mehr Grip und Kontrolle.
Nachteil beim Fahren mit geringem Luftdruck: Das erhöhte Risiko eines Plattfußes. Laut Schwalbes Senior Product Manager Markus Hachmeyer könne man es kaum riskieren, „normale MTB-Reifen mit weniger als 1,5 Bar zu fahren, weil dann das Risiko von Durchschlägen einfach zu groß wird“.
Anstoß des Projekts Doppelkammersystem war auch der aktuelle Trend zu breiten Felgen. Dadurch würde „das Fahrverhalten der Reifen bei geringem Luftdruck zwar deutlich besser und weniger ‚schwammig’, aber die Durchschlagsgefahr bleibt die gleiche“.
Die Lösung: Ein Doppelkammersystem. Laut Schwalbe befindet sich bei dieser Innovation eine weitere Luftkammer. „Diese Innenkammer ist mit hohen Luftdruck befüllt und verhindert wirksam das Durchschlagen des Reifens auf die Felgenkante. Gleichzeitig sichert das innere System den Reifen auf der Felge und verhindert das gefürchtete ‚Burping’, einen Luftverlust des Tubeless-Systems bei geringem Druck. Den Luftdruck in der äußeren Kammer kann man jetzt je nach Einsatz gefahrlos bis auf 1 Bar reduzieren“, heißt es in vorliegender Pressemeldung.
„Alle Testfahrer waren bislang von den neuen Möglichkeiten begeistert“, berichtet Markus Hachmeyer weiter. Und fasst das Feedback wie folgt zusammen: „Bei einem Bar ist der Grip der Reifen gigantisch. Die Kontaktfläche ist sehr groß und die Reifen rutschen kaum noch auf losem Untergrund. Selbst in gröbstem Terrain kleben die Reifen förmlich am Boden.“ Und weiter: „Der Reifen ist das sensibelste Federungselement am Bike. Das Mehr an Dämpfung und Traktion bei dem geringen Luftdruck führt zu viel besserer Kontrolle über das Bike und ermöglicht deutlich höhere Geschwindigkeiten.“ Außerdem: „Keine Platten durch Durchschläge. Auch verbeulte Felgen gibt es nicht mehr. Selbst für den harten Einsatz kann man damit deutlich leichtere Reifen einsetzen. Zudem bietet die zusätzliche Luftkammer hervorragende Notlaufeigenschaften.“

Text: Jo Beckendorff/Schwalbe, Foto: Schwalbe

 

Wir woanders
Trekking & Radkultur
Das Magazin für E-Bikes
Taktik & Training
Das Branchenmagazin
Club für leidenschaftliche Fahrradfahrer
Community aus sportlichen Radfahrern