Noch Anfang Oktober schaute Ispo-Macher Messe München positiv in die Zukunft. Mit einem eigens erarbeiteten Hybrid-Konzept will man den globalen Branchentreff Ispo Munich 2021 vom 31. Januar bis 3. Februar auch in Corona-Zeiten sicher durchziehen können. Mit ähnlich zweigleisigem Hybrid-Messekonzept wollte man aber auch noch in diesem Jahr einige Messen sowohl als physischen als auch digitalen Branchen-Treffpunkt durchziehen. Zum Beispiel die eigentlich für den 14. bis 15. Oktober geplante Expo Real – laut Eigenangaben »Europas größte Messe für Immobilien und Investitionen und eine zentrale Drehscheibe für Marktteilnehmer aus der ganzen Welt«. Die sollte diese Woche unter dem Titel »Expo Real Hybrid Summit – hybride Konferenz für Immobilien und Investitionen« auch in Corona-Zeiten durchgeführt werden. Kurz vor Messebeginn wurde auch diese »Special Edition« am Montag (12. Oktober) »aufgrund sich verschärfender Covid-19-Situation« abgesagt – ein Beleg dafür, wie fragil derzeit die (Messe-)Lage generell noch ist.
Hintergrund: seit 12. Oktober ist München als Risikogebiet deklariert. Da spielte dann auch nicht mehr das umfangreiche Schutz- und Hygienekonzept, das Messe München eigens ausgearbeitet hatte, eine Rolle. Fakt ist aber auch, dass zuvor bereits zahlreiche Teilnehmer ihre geplante Messebeteiligung zurückgezogen hatten. Dabei verwiesen sie nicht nur auf München, das zum Risikogebiet erklärt wurde, sondern auch auf die gesamte derzeitige Corona-Situation in Deutschland und ganz Europa.
Da der digitale Teil der diesjährigen Expo Real mit der Vor-Ort-Veranstaltung verknüpft war, wurden beide Formate des ausgearbeiteten Hybrid-Konzepts abgesagt. »Eine reine digitale Veranstaltung unter diesen Umständen hätte keinen Sinn gemacht«, heißt es aus der Bayernmetropole.
Zur kurzfristigen Absage der Expo Real erklärt Münchens Messe-Chef Klaus Dittrich: »Die Entscheidung ist natürlich hart, aber wir schützen damit unsere Kunden. Nach der heutigen Entwicklung wäre der Expo Real Hybrid Summit kein Treffpunkt für die Immobilienbranche geworden und würde damit den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden. Zudem hätte eine Durchführung unter diesen geltenden Rahmenbedingungen die Erwartungen der Kunden enttäuscht.«
Letztendlich noch der Hinweis, dass die Messe München den Beteiligten die Entgelte, die sie für die Ausstellungsbeteiligung und Tickets gezahlt haben, zeitnah zurückzahlen wird.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Messe München