Damit Lastenräder künftig vermehrt in deutschen Städten dazu beitragen, Lieferungen von Waren emissionsfrei von A nach B zu transportieren, hat der erst 2018 gegründete Radlogistik Verband Deutschland e.V. (RLVD) zum ersten Mal die Situation der Branche systematisch erfasst und in einem umfassenden Report zusammengetragen. Der Radlogistik Branchenreport 2021 liegt jetzt auf diesem Verbands-Webseiten-Link (Cover siehe unten) zum kostenlosen Download bereit.
Besonders in der gegenwärtigen Corona-Zeit mit Laden-Schließungen etc. gewinnt die saubere Logistik gerade im urbanen Raum an Bedeutung. Für seinen ersten umfassenden Branchenreport hat der RLVD, der als eingetragener Verein mit Sitz in Berlin registriert ist und als deutsche Sektion der European Cycle Logistics Federation (ECLF) gilt, kleine und mittelständische Unternehmen befragt, »die mit Lastenrädern transportieren, diese für Logistikanwendungen herstellen oder Dienstleistungen und Forschung für diesen Bereich anbieten«.
Mit circa 100 Unternehmen, 2.600 Beschäftigten und einem 2020er-Gesamtumsatz von 76 Millionen Euro ist die Branche im Vergleich noch klein. Allerdings sind die zusätzlich durch die Krise befeuerten Wachstumsaussichten sehr gut: »Rund 68 Prozent der Teilnehmenden gehen davon aus, in diesem Jahr einzustellen. Niemand plant Entlassungen. Ähnlich sieht die Perspektive bei dem Absatz von Lastenrädern aus. Bei Letzteren rechnen mehr als 75 Prozent der Unternehmen mit Wachstum«.
»Die Radlogistik entwickelt sich äußerst positiv,« betont RLVD-Vorstand Martin Schmidt, »damit wir jedoch das Potential für saubere Städte besser ausschöpfen können, braucht es mehr Anstrengungen der Politik, Lastenräder und Logistik per Lastenrad zu fördern.«
Daher spricht sich der Verband in seinem frisch aufgelegten Branchenreport 2021 besonders »für einen zügigen Ausbau der Radinfrastruktur, mehr Aktivitäten von Kommunen zur Planung urbaner Logistik und eine Förderpolitik in ähnlicher Höhe wie bei E-PKW« aus.
»Radlogistik ist sicher. Bei mehr als 1,6 Millionen Kilometern zurückgelegten Wegen per Lastenrad in 2020 ist unseres Wissens nach kein Unfall mit schweren Folgen an Menschen entstanden«, weiß der zweite RLVD-Vorstand Thomas Schmitz zu berichten, »wir fahren, entsprechend unseres Verhaltenskodex besonders defensiv und rücksichtsvoll gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern. Unsere Fahrzeuge sind bestens gewartet und auch mit großen Lasten sicher unterwegs.«
Text: Jo Beckendorff/RLVD, Foto: RLVD