Laut Unternehmensangaben wird Rocky Mountain mit dem Zusammenschluss beider Unternehmen zukünftig den Markt in Europa besser bedienen, verstehen und unterstützen können.
Seit 1988 betreut das einst von Dirk und Simone Janz gegründete Unternehmen BikeAction die kanadische Marke mit Northshore-Wurzeln in Deutschland, Österreich, Benelux, der Slowakei, Tschechien und Slowenien. Im Laufe der Jahre mutierten die Rodgauer mit Marken wie Syncros und Race Face sogar zum kanadischen Fahrradprodukt-Markenexperten.
Nachdem Syncros 2003 von einer weiteren MTB-Legende – nämlich Ritchey aus den USA – geschluckt wurde, rollte sie Anfang 2012 zur Schweizer Scott Sports Group. Seitdem ist sie Bestandteil des Scott-Portfolios.
Einen größeren Knacks bekam die nunmehr von Inhaber und Geschäftsführer Christoph Goebel gelenkte Vertriebsgesellschaft Bike Action im September letzten Jahres. Da verlor sie gleich drei Marken (Easton Cycling, Evoc, Race Face) auf einen Schlag. Während die Münchener Fahrrad- und Snow-Rucksack- und (Reise-)Taschenmarke Evoc Sports den Vertrieb in die eigenen Hände nahm, entschied sich Easton Cycling- und Race Face-Mutter Fox Factory Corp. dazu, den Vertrieb beider Marken in die Hände ihrer deutschen Tochter Fox Factory GmbH zu legen. Somit ist Bike Action seit diesem Jahr ausschließlich mit Rocky Mountain im Markt.
Was sicherlich auch ein Grund dafür ist, dass sich die Kanadier bei Goebel und seinem Team meldeten. »Rocky Mountain hat eine reiche Geschichte mit Bike Action. Als wir angefangen haben, unsere Räder weltweit anzubieten, war Deutschland einer der ersten Märkte, in den wir expandiert haben«, erinnert sich Rocky Mountain-Inhaber und Executive Chairman Raymond Dutil, »seit unseren ersten Schritten in Deutschland hat Bike Action immer eine wesentliche Rolle bei der Internationalisierung unserer Produkte und Designs gespielt, sodass wir uns ein wettbewerbsfähiges globales Angebot aufbauen konnten. Dazu gehört auch die bemerkenswerte Entwicklung unserer E-Mountainbike-Produktlinie `Powerplay´. Das ist ein besonderer Meilenstein für beide Unternehmen.«
Christoph Goebel scheint ebenfalls erleichtert: »Da ich das Rentenalter erreicht habe, habe ich nach einer neuen Heimat für Bike Action bei Rocky Mountain gesucht. Es fühlt sich wie ein natürlicher Schritt an, beide Unternehmen zusammenzuführen. Herr Dutil hat immer eine familiengeführte Tradition bei Rocky Mountain vertreten, die mit dem Ethos unseres Händlergeschäfts übereinstimmt.«
»Wir haben über Jahre hinweg vertrauensvoll zusammengearbeitet, verbunden durch unsere Leidenschaft für Fahrräder«, schaut die 2019 bei Rocky Mountain eingestiegene und Mitte letzten Jahres zur CEO beförderte Katie Bond kurz zurück, »da wir bei Rocky Mountain ein neues Kapitel aufschlagen, wurde klar, dass wir unter einem Dach vereint sein müssen. Die Vision für Rocky Mountains und Bike Actions Zukunft ist einzigartig und zielgerichtet. Indem wir eine starke europäische Grundlage für die Marke schaffen, können wir mehr Menschen dazu ermutigen, hinauszugehen um die pure Freude mit unseren Bikes zu erleben.«
Text: Jo Beckendorff