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Rotwild-Macher ADP Engineering feiert 30-jähriges Bestehen
Als Peter Schlitt und Peter Böhm im September 1994 die ADP Engineering GmbH gründeten, waren sie überzeugt davon, mit neuen Ideen innovative Produkte für einen schnell wachsenden Fahrrad-Markt entwickeln zu können. Gemeinsam riefen sie nicht nur ihre eigene Premiummarke Rotwild aus der Taufe, sondern sind im Laufe der Jahre von einem kleinem Start-Up zu einem führenden Ingenieurbüro der Fahrrad-Branche sowie angesagten (Fahrrad-)Entwicklungspartner für die Automobil-Industrie gewachsen.
Made in Dieburg – wegweisende Entwicklungen wie das ultraleichte »R.X275« begeistern die beiden ADP/Rotwild-Gründer Peter Böhm (links) und Peter Schlitt auch heute noch.Foto: ADP Engineering

Wir gratulieren – innerhalb von 30 Jahren hat sich aus der Idee zweier Studenten ein Unternehmen als fester Bestandteile der Fahrradbranche entwickelt, das heute über 50 Mitarbeiter beschäftigt. Seit Gründung von ADP Engineering prägen intensive Forschung, fortschrittliche Fertigungstechniken und ein ausdauernder Innovationsgeist die Arbeit der Dieburger. Die heute als sportliche E-MTB auftretende eigene Premiummarke Rotwild wird direkt am hessischen Firmensitz gefertigt.
Die Anfänge
Rückblickend erklärt das Gründerduo, dass 1994 ein leichter Karbon Brake-Booster, der die Bremsleistung von Felgenbremsen signifikant erhöhte, als Startschuss für das Jungunternehmen ADP Engineering angesehen werden kann. »Als sich Peter für sein Mountainbike – er war damals schon sehr dem Sport verbunden – einen Brake-Booster aus Aluminium fräsen ließ, habe ich ihm vorgeschlagen, das Teil aus Karbon zu fertigen«, erinnert sich Peter Böhm, »im Faserverbundzentrum des Fraunhofer Instituts in Darmstadt haben wir dann zuerst virtuell mit Hilfe von Finite-Element-Simulationen an verschiedenen Parametern wie beispielsweise Schichtaufbau und -winkel, Radien und Wandstärken experimentiert und optimiert, um dann die ersten Prototypen zu fertigen – vieles natürlich in Handarbeit.«
Die Premiere auf dem Gardasee Bike Festival war ein durchschlagender Erfolg. Daraus entwickelte sich ein Hype, der auch Peter Schlitt überraschte: »Aus der Industrie kamen direkt zwei Anfragen, einmal für 1.000 Stück, und einmal sogar für 10.000 Stück. Dazu kam die Nachfrage nach einem OE-Preis – wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal, was das überhaupt ist. Produziert waren zu diesem Zeitpunkt gerade mal 40 V-Brake-Booster und vier Stück für Magura-Bremsen.«
Die positive Resonanz führte zu einer Erweiterung des Produktangebots um weitere Karbon-Komponenten wie Kettenführungen und Mud-Guards. Gleichzeitig startete das Unternehmen seine Position als Entwicklungspartner für renommierte Unternehmen der Fahrrad-Branche.
Rotwild-Start

Diese beiden Bikes trennen 28 Jahre – doch sie vereint eine gemeinsame Idee: Innovation und ganzheitliches Design: Peter Böhm (links) mit dem allerersten Rotwild-Modell »RDH P1« von 1996, Peter Schlitt mit der neuesten Entwicklung, dem Voll-Karbon Race-Enduro »R.EXC«.Foto: ADP Engineering

1996 stellten die beiden ADP-Gründer ihren ersten Bike-Prototypen vor. Der Stollenreiter war mit innovativer Mountainbike-Technologie ausgestattet, die die Kompetenz der jungen Ingenieure eindrucksvoll unterstrich. Viele der damals entwickelten Technologien – von der Vollfederung über Scheibenbremsen bis hin zur elektronischen Schaltung – sind heute fester Standard der Bike-Szene.
»Das erste Rotwild-Bike `RDH P1´ entstand in rund drei Wochen unter Hochdruck, um den Redaktionsschluss der `Bike´ zu halten“ verrät Peter Schlitt, «der Rahmen wurde bei der Firma Votec geschweißt, Peter Böhm kümmerte sich um die Karbon-Tauchrohre der Gabel und sogar ein eigens entwickelter Zahnriemen-Antrieb wurde dafür gefertigt. Der damalige Europa-Chef von Rock Shox erklärte mir das Prinzip der Kinematik, denn wir hatten vorher noch nie ein Full-Suspension-Bike entwickelt. Am Ende hat alles geklappt und unsere eigene Marke Rotwild war auf dem Weg.«
Heute sehen die Rotwild-Macher ihre eigene Premiummarke als »das Ergebnis aus Leidenschaft, Präzision und dem Streben nach kontinuierlicher Verbesserung – ein Produkt, das die Grenzen des Machbaren immer wieder neu definiert, Grenzen verschiebt und mutig neue Wege geht«. Dass nicht immer alles so rund läuft, wie es laufen sollte, gehört dazu. »Herausforderungen gab es in diesen 30 Jahren viele, permanent,« verrät Peter Schlitt, »Hochs und Tiefs wechselten sich regelmäßig ab.«
Mit harter Arbeit und großer Liebe zu den Produkten habe man es geschafft, nicht nachzulassen. »Wir sind immer angetrieben von dem Willen, etwas Außergewöhnliches zu entwickeln und unsere eigenen Visionen umzusetzen. Rotwild war mit seiner ersten vollintegrierten IPU der entscheidende Treiber für den Erfolg und Durchbruch sportiver E-Bikes und wird auch weiterhin wegweisende Impulse setzen,« ergänzt Schlitt.
RadMarkt-Anmerkung: »IPU« steht für »Integrated Power Unit«. Dabei handelt es sich um eine von den Dieburgern aus Mittelmotor und Akkueinheit bestehende patentierte Lösung, die beide Elemente komplett in den Fahrradrahmen integriert.
Somit blickt das Team um die beiden »Gründer-Peter« (Böhm und Schlitt) in diesem Jahr laut eigenen Angaben mit Freude und Stolz auf drei Jahrzehnte zurück. Mit derselben Begeisterung und Pioniergeist, die das Unternehmen seit jeher auszeichnen, richten die Rotwild-Macher nun zusammen mit ihrem Team den Blick nach vorne »auf die kommenden Jahre voller bahnbrechender Entwicklungen«.

Text: Jo Beckendorff/ADP Engineering

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