Ziemlich erstaunt waren die zehn Mitarbeiter des Managements der Sachs Fahrzeug- und Motorentechnik GmbH als die geschäftsführenden Gesellschafter Hartmut Huhn, Karl Heinz Summerer und Dr. Oliver Schnorr ihnen Anteile am Unternehmen anboten.
Zum Nulltarif. In einer Zeit, in der in der deutschen Wirtschaft wohl niemand etwas zu verschenken hat, machten die bisherigen Alleininhaber ihren leitenden Angestellten ein schönes Weihnachtsgeschenk. Sachs-Bikes Gesellschafter Dr. Oliver Schnorr sieht das wie ein eingängiges Gitarren-Riff: »Gute Leute zu beteiligen, ist ja so was wie Industriestandard. Ihnen die Anteile zu schenken, das rockt.«
Immerhin 20 Prozent des Unternehmens gingen somit per Stichtag 4. Dezember 2002 an zehn Mitarbeiter, die, laut Dr. Schnorr: »… mit uns gemeinsam durch ein Tal der Tränen gegangen sind. Jetzt haben wir wieder ein bisschen Oberwasser, da wollen wir einige Leute mehr mitspielen lassen.« Schnorr weiß, wovon er redet. Er und seine beiden ersten Mitgesellschafter mussten sich ihr MBO einiges kosten lassen.
Die übrige Belegschaft arbeitet noch nach einem aus der alten Situation entstandenen Haustarif. Aber auch das soll sich ändern. Dr. Schnorr: »Irgendwann sind alle dran, bis zum letzten Schrauber.« Trotzdem weiß Schnorr, dass auch Rock’n Roll ein Business ist. Er setzt auf die motivationale Schubkraft der Aktion: »Jeder kratzt jetzt noch die letzten fünf bis zehn Prozent mehr raus. Da fragt man sich doch, wo könnten wir da hinkommen, wenn das alle täten?«