Die seit Juni 2006 insolvente Sachs Fahrzeug- und Motorentechnik GmbH – kurz Sachs FMT alias Sachs-Bikes – wird voraussichtlich zu Jahresbeginn 2007 per Management-Buy-Out (MBO) übernommen und weitermachen.
Sachs-Bikes, als Nachfolger der einstigen Hercules-Werke immer noch ältester Motorrad-Produzent der Welt (gegründet 1886 und somit genauso alt wie der RadMarkt, nämlich 120 Jahre!), hatte im Juni diesen Jahres Insolvenz beantragen müssen und war seitdem auf der Suche nach einem Investor.
Laut Insolvenzverwalter Volker Böhm sei die Lösung des MBO erst kurzfristig zustande gekommen. Hintergrund: Die Sachs-Bikes-Manager hätten einen Investor als stillen Gesellschafter einbringen können, der die nicht näher benannte Kaufsumme direkt bezahlt habe. Somit habe sich der MBO gegenüber zwei weiteren interessierten Investorengruppen durchsetzen können. Die nicht näher bezifferte Kaufsumme (die laut Insidern aber nicht sehr hoch gewesen sein kann) floß laut Böhm direkt in die Insolvenzmasse und „dient der Ausbezahlung der Gläubiger“.
Das „neue alte“ Sachs-Management will sich künftig wieder „mit Neuheiten bei Motorrollern und motorunterstützten Fahrrädern sowie der Einbindung asiatischer Zulieferer“ im Markt durchsetzen. Als Paradebeispiel dient das letztens präsentierte und gut von der Jugend aufgenommene futuristische Sachs-Modell „MadAss 50“. Das Management von Sachs-Bikes will „mit 33 der insgesamt vor der Insolvenz 44 beschäftigten Mitarbeiter weitermachen“.
Erst im Februar 2006 waren die Nürnberger von New Seperior Ltd., einem Ableger der asiatischen Investorgruppe New Investors Ltd. mit Sitz in Hongkong, übernommen worden. Aber auch diese Übernahme (bei der die Asiaten 99,5 Prozent der Firmenanteile erwarben) brachte dem strauchelnden Produzenten außer einem neuen Namen – nämlich Sachs Bikes – keine Besserung. Bereits nach fünf Monaten mußte ein Insolvenzantrag gestellt werden.
Die firmeneigene Webseite www.sachs-bikes.de befindet sich derzeit im Umbau. Die neuen Seiten sollen frischer, moderner und benutzerfreundlicher gestaltet und dann freigeschaltet werden.
– Jo Beckendorff –