Gaadi, der„Schlauch am Stück“ war eine der heimlichen grossen Innovationen an der letzten Eurobike – jetzt ist die Auslieferung angelaufen, welche die riesige Nachfrage in ganz Europa aber erst allmählich befriedigen kann.
Schon mal bei einem Elektrorad Platten erlebt und selber den Schlauch gewechselt? Kein Kinderspiel, vor allem bei einem Nabenmotor! Wieviel einfacher wäre es, wenn man nicht das ganze Rad ausbauen müsste. Genau diese Idee haben die beiden deutschen Ingenieure Gabriel Petrovan und Adi Jetten (daher der ungewöhnliche Markenname) verfolgt und nun, wenn nicht das Rad, so den Schlauch neu erfunden: Statt als Endlos-Ring ist er mit zwei Enden gefertigt. Im Pannenfall genügt es, den Mantel von der Felge zu lösen, den defekten Schlauch hervorzuholen und mit einem Schnitt vom Rad zu nehmen, danach kann Gaadi Stück für Stück „eingefädelt“ werden. Kunststück ist, dass die beiden Enden sauber aneinander stossen. Was sich so einfach anhört, hat jedoch eine achtjährige Entwicklungsgeschichte hinter sich. So wurden beispielsweise zusammen mit dem Institut für Kunststoffverarbeitung der Hochschule Aachen Dichtigkeit und Fahrverhalten optimiert. Sitz von Gaadi ist in Mönchengladbach, hergestellt werden die Schläuche von der tschechischen Traditionsmarke Rubena. Bis zum Sommer sollen die meisten Grössen und Ventilarten erhältlich sein. www.gaadi.de
Peter Hummel