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Schwan-Stabilo 2016/2017: Outdoor-Sparte wuchs spurstabil einstellig
Umsatzentwicklung 2012/2013 bis 2016/2017 (unten noch einmal in groß)

Die sich mittlerweile in fünfter Generation im Familienbesitz befindende Schwanhäußer Industrie Holding GmbH & Co. KG – besser bekannt unter seinem Kosmetik- und Schreibgeräte-Markennamen Schwan-Stabilo Group – erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 (endete am 30.6.2017) mit seinen drei Geschäftssparten Kosmetik, Schreibgeräte und Outdoor einen Gesamtumsatz von 713,5 Millionen Euro. Somit habe man das sehr hohe Umsatzniveau des Vorjahres in allen Geschäftsfeldern halten können. Und: »Jede Sparte hat ihren Spitzenplatz trotz harter Bedingungen behauptet.«

Größtes Geschäftsfeld des Traditionsunternehmens ist nach wie vor die Sparte Kosmetik. Sie erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 einen Umsatz von 364,7 Millionen Euro (Vorjahr 364,3 Mio. Euro = plus 0,1 Prozent) gefolgt von Stabilo-Schreibgeräten mit 184,4 Millionen Euro (Vorjahr 185,2 Millionen Euro = minus 0,4 Prozent) und der Teilkonzern Outdoor trug 164,2 Mio. Euro (Vorjahr 157,1 Millionen Euro = plus 4,5 Prozent) bei. Heißt auch, das der jüngste und zum gegenwärtigen Zeitpunkt immer noch kleinste Geschäftsbereich im abgelaufenen Geschäftsjahr das größte Plus einfahren konnte.
Insgesamt habe man sich »auf die Vielfalt unseres Firmenportfolios« zählen können, bilanzierte der geschäftsführende Gesellschafter Sebastian Schwanhäußer – fügte allerdings mahnend hinzu: »Digitale Transformation in all ihren Ausprägungen, eine noch stärkere Individualisierung der Gesellschaft sowie Asien als Wachstumsmarkt nehmen immer noch Fahrt auf. Deswegen sichern nur rechtzeitig erarbeitete Zukunftsfelder unseren Vorsprung.« Deshalb müsse man sich immer wieder fragen, »was wir der Welt von morgen zu bieten haben«.
Bei der Erarbeitung seiner Zukunftsfelder orientiert sich Schwan-Stabilo seit längerem an sogenannten Megatrends. Wie ernst es dem Familienunternehmen damit ist, demonstrieren einige Beispiele aus allen Geschäftsfeldern, die auf der Bilanzpresskonferenz im Oktober live gezeigt werden. Die getätigte Investitionssumme von 52,2 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2016/2017 (Vorjahr 69,2 Millionen Euro) erläuterte der in der Konzernleitung für das Finanzressort verantwortliche Martin Reim wie folgt: »In diesem Betrag  ist anders als in den Vorjahren keine Akquisition enthalten, das heißt unsere operativen Investitionen sind um 27 Prozent gestiegen. Trotz der zurzeit günstigen Zinsen halten wir an unserer nachhaltigen Finanzpolitik – Investitionen aus eigenen Mitteln – fest. Erträge aus bestehenden Geschäften geben uns den finanziellen Freiraum für neue Geschäftsfelder«. Die Bilanzsumme (Anmerkung des RadMarkts: also die Addition von Aktiva=Vermögen und Passiva=Verbindlichkeiten eines Unternehmens und nicht wie beim Gesamtumsatz die Summe aller Rechnungen, die das Unternehmen innerhalb eines Geschäftsjahres geschrieben hat) beläuft sich laut Schwan-Stabilo Group auf 632 Millionen Euro (Vorjahr 564,2 Millionen Euro =  plus 12, 0 Prozent). Die Eigenkapitalquote beträgt 48,9 Prozent (Vorjahr 50,7 Prozent).
Stichwort Digitalisierung: Massive Investitionen in Marketing- und E-Commerce-Projekte sorgten in allen drei Geschäftsbereichen für »die direkte Kommunikation mit Kunden und erleichterten ihnen einen Onlinemassive-Einkauf, bei dem der Fachhandel als wichtige Instanz nach wie vor berücksichtigt wird«.
Was den Teilkonzern Outdoor betrifft, arbeitet dieser weiterhin erfolgreich mit den hohen Spezialisierungsgraden seiner Marken Deuter, Ortovox, Maier Sports und Gonso. Das gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr Umsatzplus von 4,5 Prozent ist für Schwan-Stabilo Groups Outdoor-Geschäfsführer Martin Riebel erfreulich, weil man es sich »trotz starken Wettbewerbs, Digitalisierung sowie Konsolidierung der gesamten Branche erarbeitet« habe.
Zwei gesellschaftliche Trends hätten die Entwicklung besonders beeinflusst: Zum einen die boomende Wanderleidenschaft. Besonders sei 30- bis 49-Jährigen ist Wandern ein angesagtes Hobby. Viele von ihnen investieren in Outdoor-Bekleidung. Dazu Riebel erklärt: »Die Menschen suchen als Ausgleich zum hektischen Alltag am Wochenende und im Urlaub nach Entschleunigung in der Natur. Unsere vier Marken Deuter, Ortovox, Maier Sports und Gonso bieten hier die idealen Produkte. Jede unserer Marken ist dabei klar positioniert und spricht eine ganz konkrete Zielgruppe an!« Zum anderen würde das gestiegene Kundenbedürfnis in Sachen Nachhaltigkeit und Transparenz gerade bei Outdoor-Bekleidung für verstärkte Produktnachfrage bei Marken sorgen, die darauf glaubwürdige Antworten haben. Sowohl Maier Sports als auch Ortovox würden davon profitierten.
Die Marke Ortovox – auch immer mehr Biker greifen bei der Merino-Funktionskleidung zu – hat ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit durch enge Kooperationen mit Schafbauern in Tasmanien und der Schweiz weiter ausgebaut. Im Bereich Lawinensicherheit – das Kerngeschäft bei der Firmengründung – ist Ortovox nun auch von der Notfallausstattung bis zur Bekleidung« offizieller Ausstatter des Verbands Deutscher Berg- und Skiführer (VDSB).
Der Rucksackspezialist Deuter – unter anderem Pionier in Sachen Bikerucksack – feierte zehnjähriges Jubiläum seiner damenspezifischen Modellpolitik. Die Rucksackkollektion speziell für Frauen ist an die weibliche Anatomie angepasst und sorgt so für sicheren und bequemen Halt. Profisportlerinnen arbeiten an der Entwicklung dieser „SL-Linie“ mit. Die Deuter Blume, eine gelbe Lilie, die als Accessoire an allen Damenrucksäcken angebracht ist, hat inzwischen Kultstatus in der weiblichen Outdoorwelt erreicht. Deuter erweiterte sein Sortiment um eine Kollektion für Kletterer und Alpinisten (Gravity). Explizite Zahlen zum Thema Deuter und Bike werden nicht genannt.
Zusammenfassend stellte Konzerngeschäftsführer Dr. Jörg Karas am Ende der Bilanzpressekonferenz fest: »Die Fähigkeit, Chancen zu erkennen und sie zu nutzen, ist Teil unserer DNA. Konkret arbeiten wir daran, wie wir unsere Geschäftsmodelle ausbauen können, unsere Mitarbeiter nachhaltig auf den digitalen Wandel vorbereiten und digitale Werkzeuge in  allen Bereichen des Unternehmens sinnvoll und erfolgreich einsetzen. Schwan-Stabilo war immer mutig. Das gilt heute mehr denn je!«

Text: Jo Beckendorff/Schwan-Stabilo Group, Abb.: Schwan-Stabilo Group

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