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Schwan-Stabilo Group 2023/24: nach Rekordjahren ist die Luft etwas heraus
Aktuelle geopolitische Unsicherheiten und eine vorsichtige den privaten Konsum ausbremsende Grundstimmung sind auch nicht spurlos an der Konsumgüter-Firmengruppe Schwan-Stabilo Schwanhäußer GmbH & Co. KG (alias Schwan-Stabilo Group) vorbeigestapft. So mussten die Heroldsberger als immerhin eines der erfolgreichsten Familienunternehmen in Deutschland in ihrem bis 30. Juni laufenden Geschäftsjahr 2023/2024 (verglichen mit dem Vorjahres-Zeitraum) einen einstelligen Umsatzrückgang von 6,2 Prozent hinnehmen.
Foto: Schwan-Stabilo Group

Schwan-Stabilo Group-CEO Sebastian Schwanhäußer redet nicht lange drum herum: »Natürlich ist das nach den erfolgreichen Vorjahren kein zufriedenstellendes Ergebnis, und wir hatten auch schon einmal bessere Rahmenbedingungen. Für uns als mittelständisches Unternehmen mit Konsumgütern sind die Zeiten nicht die besten. Doch als Unternehmer muss man Optimist sein. Ich bin davon überzeugt, dass Produkte, in denen gute Ideen stecken und die Problemlösungen bieten, immer gefragt sein werden. Jammern und sich beschweren bringt uns nicht weiter. Lieber investieren wir diese Energie in Innovationen. All unsere drei Geschäftsfelder bedienen Bedürfnisse, die die gerade in diesen Zeiten höchst relevant sind. Im Gegenteil, Kreativität, persönliches Wohlbefinden und Outdoor-Erlebnisse sind weltweite Megatrends. Grundsätzlich sind Konsumgüter also die stabile Welt, auf die wir auch in härteren Zeiten bauen können.«
Kosmetik und Schreibwaren ein-, Outdoor zweistellig herunter
Weniger erfreulich: während die Teilkonzerne Kosmetik und Stabilo (Schreibwaren) das Geschäftsjahr 2023/2024 mit einem leichten Umsatzrückgang von Minus 3,7 Prozent auf 372,9 Millionen Euro bzw.  2,0 Prozent auf 213,6 Millionen Euro quasi auf Vorjahresniveau halten konnten, rutschte der Umsatz des dritten von Schwan-Stabilo Group gelenkten Teilkonzerns Outdoor mit seinen Marken Deuter, Gonso, Maier Sports und Ortovox um zweistellige 14,1 Prozent auf 210,5 Millionen Euro nach unten.
Teilkonzern Outdoor-CEO Martin Riebel erläutert den Rückgang mit der in den letzten Jahren Jahren besonders guten Entwicklung der Outdoor-Branche: »Nach unserem Rekordergebnis von über 245 Millionen Euro im Vorjahr war der Markt nun gesättigt. Das führte zu hohen Lagerbeständen, aggressiven Aktionsverkäufen und geringeren Margen. Zudem gab es eine Rekordzahl an Insolvenzen im klassischen Handel. Auch das ungünstige Wetter und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen trugen zum Umsatzrückgang aller vier Marken bei.«
Trotz des schwierigen Jahres hätte das Markenquartett des Teilkonzerns Ourtdoor Großartiges geleistet: »Alle vier Outdoor-Marken haben ihre Strategie weiterentwickelt und ihr jeweiliges Profil geschärft. In den Bereichen Produktmanagement, Design und Entwicklung haben wir großen Wert auf die innovative Weiterentwicklung von Kollektionen und Produkten gelegt. Die Ansprüche an Funktion, Sicherheit, Komfort sowie Nachhaltigkeit sind in unserem Bereich logischerweise besonders hoch.«
So konnte zum Beispiel die Radbekleidungs-Marke Gonso mit ihrem Radpolster-Konzept »Sitivo« und der Herbst/Winter-Kollektion 2024/2025 »Sitivo Therm« neue Akzente im Rad-Bekleidungsmarkt setzen. Für die Sommerkollektion 2025 wird bereits ein Marken-Relaunch angekündigt.
Zudem schritt die Internationalisierung der Schwanhäuser-Outdoor-Marken »mit großem Potenzial in Märkten wie China, Frankreich, Italien, den USA und UK« voran. Riebel hebt vor allem China hervor. Außerdem lief das E-Commerce-Geschäft gut. Seit Herbst 2023 ist zum Beispiel Bikerucksack-Pionier Deuter in Großbritannien und Irland mit einer eigenen Tochtergesellschaft vor Ort.
Outdoor-Ausblick
Nichtsdestotrotz schaut Riebel positiv nach vorne. Was einst als kleiner Trend begann, habe sich inzwischen zu einem Grundbedürfnis für viele Menschen entwickelt. Das »Draußen-Leben« sei im zunehmend digitalen Leben ein idealer analoger Ausgleich: »Wir sind sehr zuversichtlich, dass es nächstes Jahr in eine bessere Richtung gehen wird. Vor allem im E-Commerce und beim Fokus auf internationale Märkte sehen wir großes Potenzial.«

Text: Jo Beckendorff

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