Die Schweizer Eschler-Gruppe, Hersteller von Funktionstextilien, steht vor einer umfassenden Restrukturierung. Geplant ist die Schließung der Schweizer Standorte in Bühler im Kanton Appenzell-Außerrhoden und in Münchwilen im Kanton Thurgau. Bis Mitte 2012 sollen dort durch die Verlagerung der Produktion in die bestehenden Tochtergesellschaften in Deutschland und Thailand 75 Arbeitsplätze wegfallen.
Am Standort Bühler wird laut Pressemeldung ein Technologie- und Innovationszentrum für Spezialtextilien mit rund 15 Arbeitsplätzen erhalten bleiben, in dem die Entwicklungs- und Grundlagenarbeit für künftige neue Produkte geleistet werden soll. In den Werken in Thailand und Deutschland konzentriert sich Eschler verstärkt auf die Herstellung von Nischenprodukten in den Sparten Sport, Arbeitsbekleidung, Technische Textilien und Lingerie. Die beiden Standorte sollen als Kompetenzzentren in ihren Spezialbereichen weiter ausgebaut werden. Hauptsitz der Gruppe bleibt der Standort Bühler.
Als Grund für die Restrukturierung werden von Eschler die »massiv verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen« angegeben. Die Textilbranche leide seit langem unter einem steigenden Preisdruck und dem Zerfall der Margen, von dem auch Produkte im mittleren und hohen Preissegment betroffen sind. Zu der aktuell spürbaren Konjunkturabschwächung wirke sich auch die Stärke des Schweizer Frankens erschwerend aus, die Eschler Schweiz mit einem Exportanteil von fast 80 Prozent sehr trifft.
Die Familie Eschler als Gründerin und Inhaberin der Eschler-Gruppe bedauere die geplante Standortschließung und den Abbau von Arbeitsplätzen zutiefst, so die Mitteilung aus Bühler. Die geplante tiefgreifende Restrukturierung werde aber als einzige Möglichkeit gesehen, eine erfolgreiche zukünftige Entwicklung der Eschler-Gruppe sicherzustellen.
Das 84 Jahre alte Familienunternehmen beschäftigt 160 Mitarbeitern an vier Produktionsstätten.