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Scott Sports-Mehrheitseigner Youngone gewährt kurzfristiges Darlehen
Scott Sports SAs langjähriger Geschäftspartner Youngone Corporation hat seiner Tochter eine temporäre Finanzspritze von 150 Millionen SFR (160,6 Millionen Euro) gewährt. Seit einer Anfang 2015 getätigten Aufstockung ihres Aktienpakets sind die börsennotierten Koreaner auch Mehrheitseigner des Schweizer Bike- und Wintersport-Anbieters mit US-amerikanischen Wurzeln.
Wohl dem, der eine Mutter hat, die bei einem Engpass kurzfristig liquide Mittel zur Verfügung stellen kann – so geschehen bei Scott Sports Group. Im Bild das Atrium-Glasdach der modernen Unternehmenszentrale im schweizerischen Givisiez.Foto: Jo Beckendorff

Laut diverser Börsenberichte vom 8. Januar hat die hauptsächlich mit der (OEM-)Produktion für illustre Marken wie The North Face, Patagonia etc. sowie dem Verkauf von Outdoor-Bekleidung und -Produkten groß gewordene Youngone Corp. ihrer Schweizer Tochtergesellschaft ein Darlehen in oben genannter Höhe eingeräumt. Während 100 Millionen SFR (107,1 Millionen Euro) schon überwiesen wurden, sollen die restlichen 50 Millionen SFR (53,6 Millionen Euro) im Laufe des Jahres folgen. Das kurzfristige Darlehen läuft bis zum 27. Dezember 2024 und zu einem Zinssatz von 4,6 Prozent.
Nach Corona-Boom »down to earth«
Scott Sports (alias Scott Sports Group – Bike- und Outdoor-Marken Avanti, Bach, Bergamont, Bold Cycles, Dolomite, Lizard, Malvern Star, Powderhorn, Scott, Syncros etc.) will die Kapitalspritze »zur Unterstützung seiner Geschäftstätigkeit« verwenden.
Es ist kein Geheimnis, dass die hohen Lagerbestände im Bikesektor Kapital binden, das derzeit überall in der globalen Fahrradbranche zu Liquiditäts-Engpässen führt. Neben den bereits zu Rabattschlachten führenden Lagerüberhängen drücken auch die wiederkehrende Lieferketten-Problematik (Stichwort Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer) sowie die nach den Corona-Boomjahren und den aktuell kaum noch überschaubaren geopolitischen Herausforderungen abgekühlte Konsumenten-Nachfrage.
Im Oktober letzten Jahres berichteten mehrere Schweizer Medien bereits über einen Stellenabbau in der Schweizer Scott Group-Zentrale in Givisiez. Scott Group Chief Marketing Officer (CMO) Reto Aeschbacher wurde mit der Bemerkung zitiert, dass man auf den Nach-Corona-Rückgang reagieren müsse und eine weitere Durststrecke bis Ende des dritten Quartals 2024 erwarte.
Wobei hier aber auch anzumerken ist, dass die Mitarbeiter-Zahl innerhalb der überhitzten Corona-Boomjahre von etwa 320 auf nahezu 400 angestiegen war. Nach dem Boom geht es wieder mehr Richtung »down to earth«.

Text: Jo Beckendorff

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