Der börsennotierte Brennstoffzellen-Experte SFC Energy AG mit Sitz in Brunnthal bei München – laut eigenen Angaben Technologie- und Marktführer für mobile und netzferne Energielösungen auf Brennstoffzellenbasis – hat einen Vertrag zum Erwerb der niederländischen PBF Group (PBF) unterzeichnet – und gleichzeitig eine Ergebniswarnung heraus gegeben.
Mit PBF – einem international tätigen Spezialunternehmen für Schaltnetzteile und Leistungselektronik – will SFC seine strategische Ausrichtung zum Systemanbieter vorantreiben. Für beide Unternehmen würde diese Transaktion erhebliches Wachstumspotenzial „durch gegenseitigen Marktzugang in existierende Märkten, wie im Industrie-, Sicherheits- und Verteidigungsbereich, sowie in neue Märkten, etwa der Medizintechnik“ ergeben.
Der Netto-Kaufpreis beläuft sich auf bis zu 9,35 Millionen Euro und beinhaltet laut Pressemeldung „eine Barkomponente in Höhe von 6 Millionen Euro, einen Aktienanteil von 350.000 neu auszugebenden SFC-Aktien (bei einem vereinbarten Ausgabebetrag von 5,70 Euro pro Aktie) sowie eine erfolgsabhängige Earn-out-Zahlung in Höhe von bis zu 1,35 Millionen Euro in bar“. Die Earn-out-Zahlung sei an das Erreichen bestimmter (und in der Pressemeldung nicht näher kommunizierter) Zielvorgaben für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 geknüpft. Der Vollzug der Transaktion ist noch in diesem Jahr geplant.
Die Brunnthaler – mit Van Raam aus Holland sowie Velotaxi-Bauer Veloform GmbH aus Berlin auch zwei Fahrradkunden beliefernd, die ihre innovative Brennstoffzellen-Technologie „Efoy“ seit 2008 serienmäßig einsetzen – erwartet für das laufende Geschäftsjahr „weiter ein organisches Umsatzwachstum in etwa auf Vorjahresniveau und einen Gesamtjahresumsatz zwischen 15 und 16 Millionen Euro, ausgehend von einer Konsolidierung von PBF ab 1. Dezember 2011“.
Allerdings werde das Ergebnis durch verschiedene Sonderfaktoren in Höhe von insgesamt etwa 1,2 Millionen Euro negativ beeinflusst werden – „insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von PBF sowie auch verschiedenen, bereits initiierten Restrukturierungsmaßnahmen; zudem beabsichtigt der Vorstand, bis zum Jahresende weitere Strukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen durchzuführen, die negative Einmaleffekte in vergleichbarer Größenordnung verursachen können“.
Bereinigt um diese Sondereffekte, erwartet das Unternehmen indes eine deutliche Ergebnisverbesserung aus dem operativen Geschäft gegenüber dem Vorjahr. Die Akquisition und die initiierten Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen sollen maßgeblich dazu beitragen, „den Break-even für die neue Gesamtgruppe im zweiten Halbjahr 2012 zu erreichen“.
– Jo Beckendorff