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Shimano 01-06/2016: Schlechte Zahlen, nochmals revidierte Jahresprognose
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Das vielleicht einzig Positive an dem gerade vorgelegten Geschäftsbericht über das erste Halbjahr 2016 von Shimano: Die Japaner hatten bereits mit Abschluss des Geschäftsjahres 2015 vorausschauend verkündet, dass die Rekordjagd ein Ende finden würde. Somit ist das gegenwärtige Herunterschalten keine große Überraschung. Man war (vor-)gewarnt. Die Zahlen des ersten Verkaufsquartals 2016 hatte die Prognose bereits bestätigt. Wer allerdings immer noch zweifelte sollte jetzt einen Blick auf die Zahlen der erste sechs Monate des Jahres 2016 werfen.

Laut Shimano ist der Gesamtumsatz im Vergleich zum Halbjahr 2015 um 15,3 Prozent auf 166,43 Milliarden Yen (1,42 Milliarden Euro) abgerutscht. Darin enthalten: Der führende Geschäftsbereich Fahrradkomponenten mit einem Umsatz von 132,63 Milliarden Yen (1,14 Milliarden Euro, minus 18,6 Prozent). Dem  gegenüber konnte sich der Geschäftsbereich Angelausrüstung mit seinen 33,6 Milliarden Yen (289,31 Millionen Euro, plus 0,6 Prozent) gut behaupten. Das dritte von Shimano besetzte Geschäftsfeld »Sonstiges« (u.a. Teile für die Autoindustrie) konnte sich ebenfalls behaupten, spielt von den Zahlen her aber kaum noch eine Rolle.
Somit konnte auch der operative Gewinn nicht mit guten Nachrichten punkten. Der musste mit konzernübergreifenden 34,16 Milliarden Yen (297,43 Millionen Euro) und im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 ein Minus von 24,7 Prozent schlucken. Der operative Gewinn des führenden Geschäftsfeldes Fahrradkomponenten fuhr ebenfalls ein zweistelliges Minus von 28,5 Prozent auf nunmehr 30,59 Milliarden Yen (263,53 Millionen Euro) ein. Der operative Gewinn des (allerdings kleineren) Geschäftsbereichs Angelausrüstung konnte hingegen um stolze 37,2 Prozent auf 3,66 Milliarden Yen (31,53 Millionen Euro) wachsen.
Mit Blick auf das ausgebremste Geschäftsfeld Fahrradkomponenten verweist Shimano unter anderen auf die schlechten Wetterbedingungen in Europa. Die hätten dem Fachhandel im März und April den Saisonstart vermiest. Folge: Volle Warenlager.
In Nordamerika sei der Verkauf von Komplettfahrrädern allgemein schlechter als zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum ausgefallen. Auch dort gäbe es volle Warenlager.
In China konnten – trotz weiterhin schwacher Marktsituation im Handel und dort vor allem im Bereich Sportrad – bestehende Überhänge etwas abgebaut werden.
Auf der anderen Seite würden die Sportrad-Verkäufe in den aufstrebenden Ländern Südostasien spurstabil weiterrollen.
Anders in Südamerika: Dort stünde die schlechte Wirtschaftslage sowie der Währungsverfall im direkten Zusammenhang mit erlahmenden (Sportrad-)Verkäufen.
In der Shimano-Heimat Japan konnten sich höherwertige Sportrad-Verkäufe bis Ende letzten Jahres gut behaupten. Davon könne in diesem Jahr nicht mehr die Rede sein. Sie hätten eindeutig an Fahrt verloren. Daher wären die Lager der Distribuenten mit Ware verstopft. Und der billige Sektor Alltagsrad würde seine letztjährig einsetzende Talfahrt fortsetzen.
Mit den schlechten Halbjahreszahlen 2016 im Rücken haben die Japaner jetzt auch noch einmal ihre Jahresprognose nach unten revidiert. Ab sofort geht man von einem Gesamtumsatz von 325 Milliarden Yen (= 2,8 Milliarden Euro) aus. Bisher war man von 350 Milliarden Yen ausgegangen. Somit liegt die neue 2016er-Umsatzprognose 7,1 Prozent unter der bisherigen. Beim Nettogewinn liegt sie 11 Prozent unter der bisherigen Prognose. Der nun anvisierte Nettogewinn 2016 soll bei 65,4 Milliarden Yen (408,96 Millionen Euro) liegen.

Text: Jo Beckendorff

 

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