Marktführer Shimano konnte auch im dritten Verkaufsquartal 2010 kräftig weiter hochschalten. Für die ersten drei Verkaufsquartale dieses Jahres melden die Japaner – verglichen mit den ersten neun Monaten des Krisenjahres 2009 – ein (Netto-)Umsatzplus von 15,9 Prozent auf 155,9 Milliarden Yen (zum gegenwärtigen Umrechnungskurs 1 Euro = 113,09 Yen sind das 1,38 Milliarden Euro). Der operative Gewinn kletterte um 86,8 Prozent auf 25,6 Milliarden Yen (226 Millionen Euro) und der Nettogewinn sogar um 83,4 Prozent auf 14,4 Milliarden Yen (127,4 Millionen Euro). Somit ist der Anbieter nach den Verkaufseinbrüchen 2009 in diesem Jahr wieder mehr als stabil in der Spur.
Der Bereich Fahrradkomponenten – neben Angelausrüstung und „Sonstiges“ (= größtenteils Teile für die Autoindustrie) mit Abstand das größte Arbeitsfeld von Shimano – konnte seinen Nettoumsatz um 19,7 Prozent auf 123,2 Milliarden Yen (1,09 Milliarden Euro) hochfahren. Der operative Gewinn schaltete um 79,4 Prozent auf 24 Milliarden Yen (212,2 Millionen Euro) hoch.
Laut einer Shimano-Pressemeldung liegt dieses gute Ergebnis sowohl „in robusten Einzelhandels-Frühlingsverkäufen in den USA und Europa sowie – abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen – dem weltweiten Abbau von Lagerbeständen auf ein normales Level“ begründet. Im zweiten Verkaufsquartal hätten lebhafte Verkäufe der neuen Produkte – vor allem die neue „105“er Rennrad-Serie sowie die neuen MTB-Gruppen „XT“ und „SLX“ – zum guten Ergebnis beigetragen. Ausserdem sei „XTR“ weiter sehr gut im Rennen.
Somit schaut der Komponentenriese auch wieder positiv – wenn auch mit etwas Skepsis – in die Zukunft. Für das Geschäftsjahr 2010 wird an der im Juli berichtigten Prognose von einem operativen Gewinn von 27 Milliarden Yen (238,6 Millionen Euro)und einem Nettogewinn von 18,5 Milliarden Yen (163,5 Millionen Euro) festgehalten. Kurzer Blick zurück: Im April lag diese Prognose mit einem Nettogewinn von 32 Milliarden Yen und im Vergleich noch höher. Alleine diese Tatsache belegt, dass die Japaner der Überwindung der Krise noch nicht ganz trauen. Was auch immer wieder für Unsicherheit sorgt, ist der aktuelle Yen-Kurs im Vergleich zum US$ und Euro.
– Jo Beckendorff –