Shimano Inc. hat in den erste drei Verkaufsquartalen einen Gesamtumsatz von 269,52 Milliarden Yen (2,23 Milliarden Euro) erzielen. Verglichen mit den ersten neun Monaten des Vorjahres ist das ein Plus von 6,1 Prozent. Der operative Gewinn lag mit 50,39 Milliarden Yen (416,35 Millionen Euro) 5,4 Prozent und der Nettogewinn mit 42,80 Milliarden Yen (353,58 Millionen Euro) 7 Prozent über dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums.
Weiterhin tonangebend in diesem Zahlen: der Bereich Fahrradkomponenten. Der wuchs im Vergleich mit den ersten drei Verkaufsquartalen 2018 um 6,3 Prozent auf 212,64 Milliarden Yen (1,76 Milliarden Euro, operativer Gewinn: 42,07 Milliarden Yen = 347,54 Millionen Euro, plus 2,5 Prozent. Zum Vergleich: der zweite Shimano-Geschäftsbereich Angelausrüstung erzielte einen Gesamtumsatz 01-09/2019 von 56,61 Milliarden Yen (467,66 Millionen Euro, plus 5,4 Prozent) und einen operativen Gewinn von 8,39 Milliarden Yen (69,31 Millionen Euro, plus 22,9 Prozent). Das dritte und letzte Geschäftsfeld Sonstiges (Kaltschmiedeteile für die Autoindustrie etc.) konnte seinen Gesamtumsatz um 2,1 Prozent auf 268 Millionen Yen (2,21 Millionen Euro) hieven, erzielte damit allerdings einen operativen Verlust von 63 Millionen Yen (520.544 Euro).
Advantage Fahrradkomponenten
Mit Blick auf das oben genannte Fahrradergebnis erklärt Shimano, dass das Europageschäft dank anhaltend guter Witterungsbedingungen zu guten Komplettrad-Verkäufen geführt habe. Der Fachhandel habe hier vor allem im Sektor sportive E-Bikes bestens punkten können. Darum befänden sich auch die derzeitigen Lagerbestände auf einem angemessenen Niveau.
In Nordamerika ging der Gesamtabsatz von Komplett-Fahrrädern zwar leicht zurück. Dank gestiegener Verkaufspreise seien die Wertverkäufe aber auf Vorjahresniveau. Ob das auch am allmählich anziehende E-Bike-Geschäft in den USA liegt, wird nicht kommuniziert. Immerhin seien die Lagerbestände der Vertriebspartner auf einem angemessenen Niveau.
Im derzeit flauen Fahrradmarkt China seien die Fahrrad-Einzelhandelsumsätze auf dem Niveau des Vorjahres. Damals hatte sich der da dortige Abwärtstrend erstmals verlangsamt. Auch gut: Die Lagerbestände der Vertriebspartner seien auf einem angemessenen Niveau.
In den Schwellenländern (insbesondere in Südamerika) verzeichnete der brasilianische Markt aufgrund der Auswirkungen politischer Instabilität nur schleppende Einzelhandelsumsätze. Der argentinische Markt blieb aufgrund der Auswirkungen von Währungsabwertungen stagnierend. Die Lagerbestände der Vertriebspartner blieben mit Ausnahme des argentinischen Marktes indes »im Allgemeinen auf einem angemessenen Niveau«, heißt es aus der Shimano-Zentrale in Sakai City.
Auf dem heimischen Markt Japan verlief indes auch der Absatz von Sporträdern »der mittleren bis gehobenen Preisklasse« schleppend. Auch wenn der Absatz sportlicher Crossbikes und E-Bikes im Zuge der Stadtmobilität hochschaltete und den durchschnittlichen Verkaufspreis nach oben treibt – der Fahrrad-Gesamtabsatz schaltet weiter runter. Die Lagerbestände der Vertriebspartner blieben auch hier auf einem angemessenen Niveau.
Advantage Produktneuheiten
Gut vom Markt aufgenommen wurden laut den Japanern indes die neuen High-End-MTB-Komponenten »Deore XT« und »SLX« sowie die mittleren und oberen »GRX«-Gravelroad-Komponenten. Nicht zu vergessen die sportiven E-Bikes Komponenten von »Shimano Steps« – auch die würden sich bestens entwickeln.
Advantage nicht operative Erträge
Mit Blick auf diese Zahlen hat Shimano auch seine bisherige Prognose »aufgrund der Tatsache, dass die Erfassung von nicht operativen Erträgen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019 aufgrund von Abwertungen in asiatischen Währungen und der Buchung von Sondererträgen im Zusammenhang mit der Rückgabe von öffentlichem Land im Werk China« revidiert. Mit anderen Worten: zu den oben genannten Gewinnen gesellen sich wohl noch Einnahmen aus dem Verkauf eines Grundstücks, das zu seiner Produktionsstätte in Kunshan gehörte. Das internationale Fahrrad-, E-Bike- und Scooter-Industriemagazin »Bike Europe« machte sich dazu seine eigenen Gedanken und mutmaßte sofort in einer Meldung, dass Shimano sein Engagement in China aufgrund der Verlängerung von Antidumping-Maßnahmen der EU auf konventionelle Made in China-Fahrräder sowie der ersten Antidumping-Maßnahme auf E-Bikes aus China zurückfahre. Zudem seien da auch noch die saftigen US-Strafzölle (alias Trump-Zölle) auf Made in China-Produkte.
Shimano konterte nach dieser Veröffentlichung sofort per offiziellem Statement. Richtig sei, dass China für Shimano nach wie vor ein sehr wichtiger Produktionsstandort ist: »Aufgrund des Antrags der chinesischen Regierung, das Grundstück, auf dem sich die alte Fabrik befand, zu verlassen, haben wir eine neue Fabrik gebaut und bezogen.« Derzeit sei man auf einem anderen Grundstück innerhalb von Kunshan City, das größer als das der alten Fabrik sei. Die dortige Fabrik sei bereits seit 2017 voll in Betrieb.
Leichte Prognosen-Korrektur 2019
Während der Weltmarktführer in Sachen Fahrradkomponenten bei seiner Gesamtumsatz-Prognose 2019 von 362 Milliarden Yen (2,99 Milliarden Euro) und seinem operativen Gewinn von 67 Milliarden Yen (553,61 Millionen Euro) fest hält, wurde der ordentliche Ertrag von bisher kommunizierten 67,6 Milliarden (558,56 Millonen Euro) auf 72 Milliarden Yen (594,91 Millionen Euro) angehoben.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Shimano