Shimano 2015: Zweistelliges Wachstum – 2016 nicht mehr
Shimano

Wie man aus der in unserer aktuellen RadMarkt-Ausgabe 2/2016 veröffentlichten Fahrradbörse 2015 erfährt, konnte der börsennotierte Branchenprimus Shimano im letzten Jahr weiter spurstabil nach oben schalten. Die Börse belohnte das mit einem Aktienplus von 19,2 Prozent (Vergleich 1.1.2014 zu 1.1.2015). Jetzt liegen die genauen Zahlen des Gesamtjahres 2015 vor. Demnach sind die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent gestiegen. Für 2016 schaut Shimano allerdings nicht so positiv in die Zukunft.

Insgesamt kletterten die Shimano-Verkäufe 2015 auf 378, 65 Milliarden Yen (2,98 Milliarden Euro). Der operative Gewinn wuchs sogar um 29,2 Prozent auf 85,05 Milliarden Yen (669,86 Millionen Euro) – was wiederum zu einem Plus von 48,7 Prozent des Nettogewinns auf nunmehr 76,19 Milliarden Yen (600,2 Millionen Euro) führte.
In diesen Zahlen enthalten: Verkäufe der mit Abstand größten Shimano-Verkaufssparte Fahrradkomponenten in Höhe von 314 Milliarden Yen (2,47 Milliarden Euro) – was einem Plus von 14,6 Prozent entspricht. Anders ausgedrückt heißt das auch: Die Japaner machten 2015 mit Fahrradkomponenten satte 82,9 Prozent ihres Umsatzes. Der operative Gewinn lag bei 79,82 Millionen Yen (628,5 Millionen Euro, plus 28,7 Prozent).
Shimano benennt für dieses gute Jahresergebnis mehrere Faktoren: In Europa wurde zwar weniger verkauft, dafür aber – danke E-Bike – hochwertiger. In Nordamerika seien die Verkäufe kaum durchs Wetter beeinflusst und somit robust ausgefallen. Auf dem Heimatmarkt Japan seien die im Vergleich zum Billig-Alltagsrad höherwertigen Sportrad-Verkäufe gegenüber dem Vorjahr angezogen. Die Alltagsrad-Verkäufe selbst litten unter der Währungsschwäche des Yen sowie der dadurch ausgelösten Preiserhöhung.
Auf dem Zukunftsmarkt China wurden die vorab kräftig hoch schaltenden höherwertigen Sportrad-Verkäufe ausgebremst. 2015 fielen sie sogar unter denen des Vorjahres. Sowohl das dortige Konjunkturtief als auch hohe Lagerbestände bereiten Sorgen. Auf der anderen Seite schalteten die hochwertigen Sportrad-Verkäufe in den Schwellenländern Südostasiens und Südamerikas weiterhin gut nach oben.
Für das laufende Geschäftsjahr 2016 sehen die Japaner weniger positiv in die Zukunft. Vorsicht sei geboten. Zwar sollten sich die jeweiligen Landeswirtschaften Europa moderat erholen. Was Sorge bereiten würde, wäre China. Wirtschaftliche Verwerfungen in der »Weltfabrik China« sowie anderen Schwellenländer hätten nicht nur direkte Auswirkungen auf die dortige Wirtschaftslage, sondern auch einen direkten Einfluss auf die weitere Entwicklung in Europa.
All das hätte bereits dazu geführt, dass die Verkaufsprognose für das erste Halbjahr 2016 unter der des vergleichbaren Vorjahres-Zeitraues liegen würde. Somit geht Shimano für das Gesamtjahr 2016 von einem Verkauf von 350 Milliarden Yen (2,76 Milliarden Euro) aus. Gegenüber dem Vorjahr wäre das ein moderates Verkaufsminus von 7,6 Prozent. Der operative Gewinn würde dann bei 80 Milliarden Yen (629,7 Millionen Euro) liegen (minus 5,9 Prozent) – und der Nettogewinn bei 58 Milliarden Yen (456,42 Millionen Euro, minus 23,9 Prozent).

Text: Jo Beckendorff

 

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