Shimano: „Reales“ Geschäftsergebnis 2005

Marktführer Shimano mußte im letzten Jahr, was seine Fahrradkomponenten angeht, gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 3,1 Prozent schalten. Dafür legten aber anderen Sparten zu, sodaß der Gesamtumsatz 2005 nur 0,8 Prozent unter dem des Vorjahres lag. Der Nettogewinn vor Steuern sackte allerdings um 15,7 Prozent runter.

Eines vorab: Überraschend kommt das leichte Minus der Fahrradkomponenten-Division nicht. Da war schon eher das zweistellige Wachstum 2004 von 21,4 Prozent (gegenüber 2003) besorgniserregend. Keiner wußte damals so genau, wie es zu diesen Verkaufssteigerungen kommen konnte, die dann auch zu dem viel beschriebenen Lieferdilemma von Shimano führten. Der japanische Produzent hielt sich damals, wenn man ihn auf Produktionssteigerungen ansprach, ziemlich bedeckt. Hintergrund: Die Komponenten- überstieg damals ganz klar der Komplettrad-Nachfrage. Irgend etwas konnte da nicht stimmen. Jetzt werden die Japaner froh sein, nicht auf Deubel komm raus produziert zu haben und somit in 2005 Überkapazitäten halbwegs verhindert zu haben.

Die vorliegende Shimano-Bilanz in Zahlen: 2005 (Geschäftsjahr = Kalenderjahr) erzielten die Japaner einen Gesamtumsatz von 1,24 Milliarden Euro (gegenüber Vorjahr: – 0,8 Prozent). Der Nettogewinn nach Steuern brachte es auf 121,24 Millionen Euro (- 15,7 Prozent). Vom Umsatz her sind Fahrradkomponenten weiterhin der stärkste Shimano-Bereich. Die Fahrraddivision brachte es 2005 auf einen Umsatz von 925,66 Millionen Euro (- 3,1 Prozent). Das Angelgeschäft des Japaners wuchs hingegen um gute 7,2 Prozent auf 294,99 Millionen Euro. Der Bereich „others“ (u.a. dabei: Snowboard-Equipment) konnte um leichte 0,4 Prozent auf nunmehr 22,87 Millionen Euro wachsen (hätte aber eventuell ohne den Schritt-für-Schritt-Rückzug aus dem Golfgeschäft etwas mehr zulegen können?).

Fazit: Es war klar, daß Shimano 2005 nicht das tolle Ergebnis des Vorjahres (Gesamtumsatz 2004: + 58,5 Prozent!!!!) erzielen würde. Positiv: Nach diesem “Ausnahmezustand“ folgte 2005 nicht der Absturz, sondern eine weiche und gut gepolsterte Landung. Die Börse honorierte das 2005er-Ergebnis übrigens relativ gelassen, nachdem Shimano schon im Vorjahr einige Geschäftsprognosen rechtzeitig nach unten korrigiert hatte. Willkommen in der Realität!

– Jo Beckendorff –

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