Shimano schaltet 2014 weiter kräftig hoch

Beflügelt durch die guten Geschäftszahlen des ersten Verkaufsquartals 2015 cruist der Nippon-Fahrradkomponenten-Weltmarktführer derzeit auf dem Börsenparkett allen Krisengebieten der Welt zum Trotz nahe eines 52-Wochen-Hochs. Für diese tolle Entwicklung auch verantwortlich: Der von der Japan-Politik in tiefere Regionen geschickte Yen-Währungskurs, der vor allem der Made-in-Japan-Getriebenaben-Produktion zugute kommt. Die Geschäftszahlen des zweiten Verkaufsquartals 2014 und das damit verbundene Halbjahres-Ergebnis belegen, dass die Japaner mit der im April 2014 verkündeten Revidierung ihrer Prognosen für 2014 nach oben ganz gut liegen…

Die guten Verkaufszahlen des ersten sowie zweiten Verkaufsquartals 2014 führten letztendlich zu einem Halbjahres-Gesamtumsatz von 156,32 Milliarden Yen (1,14 Milliarden Euro). Verglichen mit den ersten sechs Monaten des Vorjahres ist das ein zweistelliges Plus von 17,4 Prozent. Der operative Gewinn konnte sogar um 43,2 Prozent auf 30,4 Milliarden Yen (221 Millionen Euro) zulegen.
Der Bereich Fahrradkomponenten – das im Vergleich zu den weiteren Geschäftsbereichen Angelausrüstung und Sonstiges größte Geschäftsfeld von Shimano – schaltete im ersten Halbjahr 2014 um satte 18,5 Prozent auf nunmehr 125,71 Milliarden Yen (914,2 Millionen Euro) nach oben. Der operative Gewinn wuchs um 38,7 Prozent auf 28,17 Milliarden Yen (204,9 Millionen Euro).
In Europa hätten die Fahrradkomponenten-Verkäufe aufgrund widriger Wetterverhältnisse im Mai etwas geschwächelt, was aber dem Gesamtbild keinen Abbruch getan hätte. Dafür war der sonnige Saisonstart inklusive des milden Winters einfach zu gut. Ganz anders in den USA: Dort habe ein strenger Winter zu einem späten Saisonstart geführt. Insgesamt bewege man sich dort auf dem Level des Vorjahres. Die Verkäufe auf dem Heimatmarkt Japan würden aufgrund steigender Sportrad-Nachfrage gut dastehen. Diese Sportrad-Verkäufe haben nichts mit den im Vergleich billigen Light-Cycle-Verkäufen zu tun. Light Cycles sind die Nippon-Billigvariante unseres Stadtrads. Auch beim großen Nachbarn China sind Sporträder weiterhin stark im Kommen. Somit rollen die Verkäufe auch dort Richtung Qualität nach oben. Das alles kommt letztendlich Marktführer Shimano zugute.
Auch wenn Shimano seine 2014er-Prognose im April 2014 nach oben revidiert hat – und zwar auf einen Jahresumsatz von um die 310 Milliarden Yen (2,26 Milliarden Euro) und einen operativen Gewinn von 58 Milliarden Yen (421,81 Millionen Euro) – schaut man mit Vorsicht in die Zukunft. Die Japaner verweisen auf die weiterhin schlechte Wirtschaftslage in Südeuropa. Ganz zu schweigen von den aktuellen Krisen in der Ukraine, in Gaza, Syrien und Libyen. Auf die ist Shimano in diesem Zusammenhang aber gar nicht eingegangen. Wohl auch deshalb weil diese Regionen noch keine speziellen Fahrrad-Märkte sind. Nichtsdestotrotz hätten dortige Verschlimmerungen auch einen direkten Einfluss auf die gesamte Wekltwirtschaft – und somit auch auf Shimanos derzeit gut schaltende Geschäfte sowie Aktienkurse.

Text: Jo Beckendorff, Logo/Abb.: Shimano

 

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