Shimano schaltet 2016 einige Gänge runter
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Die Shimano-Zahlen des dritten Verkaufsquartals 2016 bestätigen, was die Japaner bereits im Vorjahr vorausgesagt hatten – und sich bereits in den ersten zwei Quartalsberichten dieses Jahres abzeichnete: Die letztjährige Rekordjagd hat ein Ende gefunden. Dafür vor allem verantwortlich: Der im Vergleich große und für Shimano so wichtige Geschäftsbereich Fahrradkomponenten.

Insgesamt haben die Japaner in den ersten drei Verkaufsquartalen 2016 einen Gesamtumsatz von 241,68 Milliarden Yen (2,11 Milliarden Euro) erzielt. Im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres ist das ein Minus von 15,7 Prozent. Der operative Gewinn rutschte sogar um 25,5 Prozent auf nunmehr 48,49 Milliarden Yen (424,43 Millionen Euro).
Darin enthalten: Fahrradkomponenten-Verkäufe in Höhe von 192,94 Milliarden Yen (1,69 Milliarden Euro = minus 18,8 Prozent) sowie ein operativer Gewinn von 43,24 Milliarden Yen (378,49 Millionen Euro = minus 29,4 Prozent). Shimano erklärt diesen Rückgang vor allem mit hohen Lagerbeständen in Europa, Nordamerika und Japan.
In Europa habe sich das Geschäft nach einem verregneten Saisonstart ab Juli verbessert. In Nordamerika würde der Verkauf von Kompletträdern extrem schwächeln. In China konnte der hohe Lagerbestand etwas abgebaut werden. Dafür habe sich aber der Verkauf hochwertiger Sporträder noch nicht erholen können. Und das nicht nur in China, sondern in ganz Südostasien. Eine weitere Baustelle hat sich in Südamerika aufgetan. Wirtschaftsflaute und Währungsschwäche hätten die Fahrradverkäufe ausgebremst. Last but not least hätten in Japan die vorab endlich einmal anziehenden höherwertigen Sportrad-Verkäufe wieder an Fahrt verloren. Auch die dortigen Alltagsrad-Verkäufe würden schwächeln.
Das einzig positive an diesen drögen Zahlen: Shimano hatte das Ende der Rekordzahlen rechtzeitig vorausgesehen und seine Prognosen diesbezüglich richtig justiert. So konnte bisher die Vorab-Prognose für das laufende Geschäftsjahr eingehalten bzw. erzielt werden.
Der zweitgrößte Shimano-Geschäftsbereich Angelausrüstung hielt sich im Vergleich ganz gut. Hier lag der Gesamtumsatz der ersten drei Verkaufsquartale 2016 bei 48,44 Milliarden Yen (424,95 Millionen Euro = minus 0,8 Prozent). Der operative Gewinn lag bei 5,37 Milliarden Yen (47 Millionen Euro = minus 35,2 Prozent). Der dritte Geschäftsbereich »Sonstiges« (Teile für die Autoindustrie etc.) hat bei einen Gesamtumsatz von 294 Millionen Yen (2,57 Millionen Euro) einen operativen Verlust von 123 Millionen Yen (1,08 Millionen Euro) eingefahren.
Für das Gesamtjahr 2016 hält Shimano an seiner im Geschäftsbericht des ersten Halbjahres-Berichts 2016 veröffentlichten Prognose für das laufende Jahr fest. Demnach gehen die Japaner von einem Gesamtumsatz 2016 in Höhe von 325 Milliarden Yen (2,84 Milliarden Euro) aus sowie einem berichtigten operativen Gewinn in Höhe von 68 Milliarden Yen (594,63 Millionen Euro) aus.

Text: Jo Beckendorff, Foto: Shimano

 

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