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Shimano schaltet im ersten Quartal 2023 zweistellig runter
Ein kurzer Blick zurück: In Februar legte Shimano Inc. seinen Geschäftsbericht 2022 inklusive Rekordumsatz und -gewinn vor, warnte aber auch gleichzeitig vor einem schwierigen Jahr 2023. Die Japaner prognostizierten einen Umsatzrückgang von 20 Prozent. Mit Blick auf die soeben vorgelegten ersten Quartalszahlen kann man sagen, dass die Japaner mit ihrer von vielen als zu defensiv proklamierten Vorhersage gar nicht so falsch gelegen haben.
Foto: Shimano

In einem Umfeld von Inflation und den damit einher gehenden Zinserhöhungen, den anhaltenden Unruhen in der Ukraine und anderen Faktoren ist laut Shimano auch die Nachfrage nach Fahrrädern und Angelausrüstung eingeknickt.
Folge: der Nettoumsatz des ersten Geschäftsquartals 2023 rutschte im Vergleich zu 01-03/2022 um 12,5 Prozent auf 126,07 Milliarden Yen (855,89 Millionen Euro) herunter. Das Betriebsergebnis sank im Vergleich um 26,4 Prozent auf 28,01 Milliarden Yen (189,96Millionen Euro) und der letztendliche Nettogewinn auf 28,28 Milliarden Yen (191,86 Millionen Euro, minus 29,6 Prozent).
Umsatz-Aufteilung nach Geschäftsfeldern
In diesen Zahlen enthalten: Ein Fahrradkomponenten-Umsatz in Höhe von 98,30 Milliarden Yen (666,81 Millionen Euro, minus 16,8 Prozent) und einem Gewinn von 22,12 Milliarden Yen (150,1 Millionen Euro, minus 31,8 Prozent), ein Angelausrüstungs-Umsatz in Höhe von 27,67 Milliarden Yen (153,39 Millionen Euro, minus 7,4 Prozent) und einem Gewinn von 5,89 Milliarden Yen (40,70 Millionen Euro, minus 5,9 Prozent) sowie einem im Vergleich geringfügigen »Others«-Umsatz (Autoteile etc.) in Höhe von 103 Millionen Yen (0,69 Millionen Euro, minus 1,4 Prozent) und einem Verlust von 8 Millionen Yen (0,05 Millionen Euro. Zum Vergleich: in 01-03/2022 war da noch ein Gewinn von 12 Millionen Yen (0,08 Millionen Euro).
Fahrradsektor leidet vor allem an weiter hohen Lagerbeständen
Was das Thema Fahrradkomponenten betrifft, spricht Shimano trotz Abschwächung des Interesses an Fahrrädern und E-Bikes, die seit der fortschreitenden Rückkehr zum Alltag vor Covid-19 spürbar ist, von einem langfristigen (Fahrrad-)Trend, der sich auch fortsetzen würde. Die oben genannten Hürden und der dadurch auf der Weltwirtschaft lastende Druck habe aber zu einer Verlangsamung des Absatzes von Komplett-Fahrrädern geführt. Folge: Marktbestände blieben trotz der laufenden Anpassung von Angebot und Nachfrage im Allgemeinen hoch.
In Europa sei das Interesse an Fahrrädern weiterhin groß. So seien auch die Umsätze des Einzelhandels solide. Die Crux: die Lagerbestände im Markt blieben im Allgemeinen auf hohem Niveau. Gleichzeitig waren allerdings auch weiterhin bestimmte High-End-Modelle knapp.
Auf dem nordamerikanischen Markt blieben die Verkäufe weiter schwach und die Lagerbestände auf konstant hohem Niveau.
Zwar war das Interesse an Fahrrädern auf dem asiatischen sowie dem süd- und mittelamerikanischen Markt weiterhin groß. Das spiegelte sich aber leider nicht in den Verkäufen wider. Hier macht sich das sich abkühlende Verbrauchervertrauen infolge der Währungsabwertung und der steigenden Inflation bemerkbar.
Auf dem chinesischen Markt blieb der Absatz stark. Insbesondere Rennrad-Verkäufe zogen an – was wiederum auf die wachsende Dynamik des sportlichen Outdoor-Radsports zurückzuführen ist, die nach langen (Corona-)Lockdowns einsetzte.
In der Shimano-Heimat Japan verlangsamten sich wiederum die Fahrrad-Verkäufe. Grund: die Abwertung des Yen führte zu nach oben schnellenden Verkaufspreisen. So blieben auch die Lagerbestände recht hoch.
Ausblick
Angesichts der aktuellen Entwicklung im ersten Quartal, den allgemein weiterhin hohen Marktbeständen sowie mit Blick auf die laufenden Korrekturen der Auftragseingänge hat Shimano jetzt auch noch einmal seine bisherige Jahresprognose nach unten korrigiert. Demnach geht die Nippon-Größe jetzt von einem 2023er-Gesamtumsatz in Höhe von 460 Milliarden Yen (3,12 Milliarden Euro – bisher: 500 Milliarden Yen = 3,39 Milliarden Euro) und einem Betriebsergebnis von 83 Milliarden Yen (0,56 Milliarden Euro – bisher 105 Milliarden Yen = 0,71 Milliarden Euro) aus.

Text: Jo Beckendorff

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