Dank einstelligem Umsatzwachstum seiner zwei größten von insgesamt drei bedienten Geschäftsfeldern konnte Nippon-Anbieter Shimano Inc. sein Geschäftsjahr 2019 mit einem guten Umsatzplus von 4,4 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 363,23 Milliarden Yen (3,06 Milliarden Euro) hieven. Der operative Gewinn schaltete gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent auf 68,01 Milliarden Yen (572,13 Millionen Euro) nach oben.
Dabei fuhr der größte Shimano-Geschäftsbereich Fahrradkomponenten vorne weg. Hier kurbelten die Japaner im letzten Jahr ein Plus von 4,6 Prozent auf nunmehr 290,04 Milliarden Yen (2,44 Milliarden Euro) Gesamtumsatz ein. Da konnte der operative Gewinn nicht ganz mithalten. Er wuchs um gerade einmal 1 Prozent auf 57,85 Milliarden Yen (486,78 Millionen Euro).
Der Umsatz der Geschäftssparte Angelausrüstung konnte gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent auf nunmehr 72,84 Milliarden Yen (612,93 Millionen Euro) wachsen. Hier legte der operative Gewinn allerdings um zweistellige 19,6 Prozent auf 10,22 Milliarden Yen (85,98 Millionen Euro) zu.
Der dritte und im Vergleich kleine Geschäftsbereich »Sonstiges« (u.a. Teile für die Automobilindustrie etc.) fuhr hingegen einen Gesamtumsatz von 353 Millionen Yen (2,97 Millionen Euro).
Gegenüber dem Vorjahr ist das ein leichtes Minus von 0,7 Prozent. Allerdings konnte der operative Verlust gegenüber dem Vorjahr in Schach gehalten werden: waren es 2018 noch 107 Millionen Yen (0,90 Millionen Euro), weist dieses Geschäftsfeld 2019 nur noch einen operativen Verlust von 59 Millionen Yen (0,50 Millionen Euro) aus.
Geschäftsfeld Fahrradkomponenten
Mit Blick auf sein Fahrradkomponenten-Geschäft 2019 konnte Shimnao vor allem mit den neuen MTB-Schaltgruppen »Deore XT«- und »SLX« sowie die junge Gravelbike-Schaltgruppe »GRX« punkten. Nicht zu vergessen die sportiven E-Bike-Komponenten »Shimano Steps«, die sich wie im Vorjahr auch weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. All diese Produkte seien vom Markt bestens aufgenommen worden.
Was Europa betrifft, sprechen die Japaner von weiterhin soliden Verkäufen. Nicht nur die für den Fahrradverkauf so wichtigen guten Wetterbedingungen, sondern insbesondere die Nachfrage nach sportiven E-Bikes hätte dazu geführt, dass die Lagerbestände der Händler im Allgemeinen auf einem angemessenen Niveau blieben.
In Nordamerika ging zwar der Komplettrad-Gesamtverkauf im Einzelhandel leicht zurück. Dafür blieb aber die Verkaufsmenge auf Vorjahresniveau. Das sei wiederum auf die zum Teil gestiegenen Verkaufspreise zurückzuführen. Die Lagerbestände der nordamerikanischen Vertriebshändler seien im Allgemeinen auf einem angemessenen Niveau.
In China konnte der in den Vorjahren anhaltende Abwärtstrend gestoppt werden: die Komplettrad-Einzelhandelsverkäufe hielten sich auf Vorjahresniveau. Auch hier konnten die Lagerbestände der Vertriebshändler auf einem angemessenen Niveau gehalten werden.
Was die anderen aufstrebenden Märkte betrifft, so verzeichnete der brasilianische Markt aufgrund der Auswirkungen der politischen Instabilität schleppende Einzelhandelsumsätze. Der argentinische Markt blieb aufgrund der Auswirkungen der Währungsabwertung stagnierend. Die Lagerbestände der Vertriebshändler blieben im Allgemeinen – mit Ausnahme des argentinischen Marktes – auf einem angemessenen Niveau.
Auf dem heimischen Markt Japan verlief der Verkauf von Sport-Fahrrädern der mittleren und oberen Preisklasse wiederum schleppend. Dafür blieb die Verkaufsmenge auf Vorjahresniveau. Shimano begründet das mit zum Teil gestiegenen Verkaufspreisen. Die Lagerbestände der Händler blieben auf einem angemessenen Niveau.
Ausblick
Was die Zukunft betrifft, ist Shimano nicht ganz so optimistisch. Dabei verweisen die Japaner zum einen auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie dem politischen Seiltanz im Mittleren Osten. Beides könnte direkten Einfluss auf die Weltwirtschaft nehmen. Mit Blick auf Europa befürchtet Shimano, dass der Brexit noch für einige Turbulenzen sorgen könnte. Und die schon jetzt abzusehenden Auswirkungen des Corona-Virus auf die Weltwirtschaft sind allerdings noch gar nicht in dieser Shimano-Zukunftsprognose berücksichtigt.
2020er-Jahresprognose
Somit gehen die Japaner für das laufende Geschäftsjahr 2020 bis dato von einem Gesamtumsatz von 372 Milliarden Yen (3,13 Milliarden Euro) aus. Das wäre im Vergleich zum oben genannten Gesamtumsatz 2019 ein Verkaufsplus von 2,4 Prozent.
In dieser Prognose enthalten: ein Fahrradkomponenten-Umsatz in Höhe von 296,5 Milliarden Yen (2,50 Milliarden Euro). Das wäre wiederum im Vergleich zu 2019 ein Umsatzplus von 2,2 Prozent. Und würde auch heißen, dass Shimano im laufenden Jahr 79,7 Prozent seines Gesamtumsatzes mit dem Geschäftsfeld Fahrradkomponenten einfährt.
Text: Jo Beckendorff, Foto: Shimano