Hier noch ein paar detaillierte Zahlen über das abgeschlossene Geschäftsjahr 2005 aus dem nun dem RadMarkt vorliegendem 28-seitigen Geschäftsbericht von Marktführer Shimano.
Nach dem Rekordjahr 2004 ist es für die Nippon-Komponentengröße gar nicht so einfach gewesen, dieses Ergebnis zu steigern. Dies ist auch nicht ganz, aber immerhin fast gelungen. Laut vorliegendem Geschäftsbericht wurde das Jahr 2005 mit einem Netto-Gesamtumsatz von 169,876 Milliarden Yen (beim gegenwärtigen Umrechnungskurs von 100 Yen = 0,67 Euro im September sind das 1.129 Millionen bzw. 1,129 Milliarden Euro) abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein leichtes Minus von 0,8 Prozent. Der Nettogewinn fiel hingegen um 15,7 Prozent auf 16,368 Milliarden Yen (110,048 Millionen Euro).
Nach wie vor ist der Geschäftsbereich Fahrradkomponenten das größte Stück vom Shimano-Kuchen. Hier schalteten die Japane gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent auf 124,965 Milliarden Yen (840,187 Millionen Euro) herunter. Das Minus dieses Geschäftsfeldes konnte aber halbwegs durch Gewinne anderer (kleinerer) Bereiche ausgeglichen werden.
Shimanos Angelausrüstung konnte beispielsweise 2005 gegenüber dem Vorjahr um 7,2 Prozent auf nunmehr 39,823 Milliarden Yen (267,752 Millionen Euro) wachsen. Das dritte Geschäftsfeld (kaltgeschmiedete Produkte für die Autoindustrie und „anderes“ wie beispielsweise Shimanos auf dem Fahrrad-Klickpedal-Know-how beruhender Snowboard-Bindung „Clicker“) wuchs gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozent auf 3,087 Milliarden Yen (20,776 Millionen Euro). Somit bringt es der Bereich Fahrradkomponenten auf einen Anteil von 74,5 Prozent des Shimano-Gesamtgeschäfts (gefolgt von Angelausrüstung = 23,7 Prozent und kaltgeschmiedete Produkte/Anderes = 1,8 Prozent).
Das Minus bei Fahrradkomponenten begründen die Japaner vor allem mit der letztjährigen Wirtschaftsflaute in Europa sowie dem schlechten und verregneten Saisonstart. Anders hat es in den USA ausgesehen, wo die Verkäufe vor allem in der zweiten Jahreshälfte gut wuchsen. Was den Heimatmarkt Japan angeht, verweist Shimano auf den dank eingeführter Fahrrad-Standarde wachsenden Trend zu Sicherheit und Qualität, die dem Fahrradschaltungs-Geschäft zukünftig sicherlich Auftrieb geben werden. 2005 war es aber noch nicht so weit. Nach wie vor überschwemmten Billigbikes made in China den Nippon-Markt. Zudem drückten steigende (Roh-)Materialkosten auf das Gesamtergebnis. Somit sank der operative Gewinn des Bereichs Fahrradkomponenten in 2005 – verglichen mit dem Vorjahr – um 16,8 Prozent auf 23,377 Milliarden Yen (157,172 Millionen Euro).
Interessant ist auch ein Blick auf die Gesamtergebnisse (aller drei Shimano-Geschäftsfelder und nicht nur Fahrradkomponenten!) der jeweiligen (Übersee-)Märkte: Demnach konnte Shimano in Europa auch im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr zulegen. In Nordamerika konnte ebenfalls ein leichtes Umsatzplus eingefahren werden. Anders sah es da im dritten Übersee-Markt Asien aus. Hier rutschte der Umsatz in den Keller. In Zahlen: Der Übersee-Markt Europa wuchs um 4,5 Prozent auf 68,8 Milliarden Yen (462,569 Millionen Euro) und Nordamerika um 3,6 Prozent auf 28,7 Milliarden Yen (192,961 Millionen Euro). Asien schluckte hingegen ein Minus von 11,3 Prozent auf 42,6 Milliarden Yen (286,416 Millionen Euro).
Die internationalen Shimano-Nettoverkäufe brachten es 2005 auf einen Marktanteil von 85 Prozent der Gesamt(netto-)verkäufe. Bei den Fahrradkomponenten liegt dieser Marktanteil sogar bei 96 Prozent. Zudem entfielen im letzten Jahr bereits 40 Prozent der gesamten Shimano-Produktion auf das Ausland (in Singapur, Malaysia, Kunshan/China und Tschechien). Gegenüber 2004 ist das ein seichtes Plus von 1 Prozent. Zu diesem Thema steht im vorliegenden Geschäftsbericht 2005: „Um weiterhin Kosten massenproduzierter Produkte zu reduzieren und um die wachsende Nachfrage in China und Europa weiter befriedigen zu können, werden wir weiter daran arbeiten, unser Produktionsvolumen im Übersee sowie den dortigen Verkauf und das Marketing auszubauen.“
– Jo Beckendorff –