Somit trennt sich Signa Retail nach gerade einmal drei Jahren von Sport Scheck mit seinem Online-Shop und aktuell 34 deutschen Filialen (Jahresumsatz: rund 350 Millionen Euro). Der Otto-Konzern hatte den Sportfilialisten im Februar 2020 an Signa Retail verkauft. Signa Retail ist unter anderem auch Mehrheitseigener des sich gerade in der Krise befindenden Bike-, Tennis- und Outdoor-Omnichannel-Händlers Signa Sports United (SSU). Dem hat er gerade eine unbedingte Kapitalverpflichtungserklärung gekündigt (dazu heute hier mehr in einer separaten Story).
Mit dem Kauf des deutschen Sportfilialisten will Frasers Group seine Präsenz auf dem deutschen Sportmarkt strategisch ausbauen. »Die Übernahme des führenden Sportartikel-Händlers in Deutschland ist ein großer Schritt auf unserem Weg, die Nummer Eins im Sporthandel in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) zu werden – und wir freuen uns, dass wir dies mit der vollen Unterstützung der großen globalen Markenpartner:innen Adidas und Nike tun können«, freut sich Frasers Group-CEO Michael Murray, »das Wachstum und der Ausbau unseres Sportgeschäfts ist ein wichtiger Schwerpunkt auf dem Weg zu einem internationalen Einzelhandels-Unternehmen. Der deutsche Markt stellt für uns eine große Chance dar. Wir freuen uns darauf, unsere Erfahrung, Ressourcen und Beziehungen einzubringen, um das Sport Scheck-Geschäft zu stärken.«
Murray’s Frasers Group ist übrigens auch in der Bikebranche keine Unbekannte: 2018 wurde Evans Cycles von Sports Direct übernommen. Zudem haben die Briten laut lokaler Medienberichte in diesem Jahr über Evans Cycles den 1998 gegründeten Landsmann und Online-Bikehändler ProBikeKit (kurz PBK) geschluckt. Der ist auch mit einer deutschen Seite im Markt (www.probikekit.de).
Text: Jo Beckendorff