SKS Germany will seine Radschützer möglichst seriennah auf ihre Sicherheit hin überprüfen. Um das Testverfahren für OEM-Radschützern zu optimieren, haben sich das sauerländische Unternehmen und der Chef des Prüfinstitutes Velotech, Ernst Brust, zusammengetan.
In der DIN-EN 14764 werden Tests gefordert, die SKS-Entwicklungsleiter Sven Kordes nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Nun haben Kordes und Brust ein optimiertes Verfahren entwickelt, das sich an den Tangentialtest gemäß DIN-EN 14764 anlehnt. Simuliert werden soll ein Auffalten des Vorderradschützers, zum Beispiel durch das Mitnehmen eines Astes durch die Speichen. Dieser Ast könnte sich in den Streben eines Radschützers verhaken und dadurch zum Blockieren des Rades führen. Im schlimmsten Fall käme es zu einem Unfall.
SKS bietet schon seit langem eigene Sicherheitssysteme wie den Secu-Clip oder den ASR an. Diese Systeme sorgen dafür, dass im Falle eines durch den Radschutz blockierenden Vorderrades die Radschutzstreben frei gegeben werden.
Getestet werden konnten diese Systeme mittels eines Fallgewichts, welches über ein Band an einen »Astersatz« gekoppelt wurde. Für Kordes war dieser Testaufbau zu realitätsfern, stammt er doch aus der Zeit, als es die heutige Technik noch nicht gab.
Als Grundlage für den neuen Test dient der durch die Firma Velotech entwickelte Trommelprüfstand Streetbull 2, der im November 2011 in Betrieb genommen wurde. Hier wird bei laufendem Rad, geschützt durch eine Sicherheitsscheibe, ein Holzstab zwischen die Speichen gesteckt. Getestet werden können sogar verschiedene Geschwindigkeiten. Die Erkenntnisse werden per Kamera aufgezeichnet und hinterher ausgewertet und dienen somit der Weiter- beziehungsweise Neuentwicklung von möglichst sicheren Radschutzsystemen.
»Leider können wir als Hersteller oftmals nur eine allgemeine Qualitätskontrolle unserer Radschützer durchführen«, erklärt Sven Kordes. »Umstände wie Reifendruck, Reifenprofilierung oder auch die Strebenanbindung an den Rahmen haben ebenfalls maßgeblichen Einfluss auf die Sicherheit. Diese Erkenntnisse liegen uns natürlich als Zulieferer oftmals nicht vor und können von Hersteller zu Hersteller variieren. Daher bieten wir unseren Kunden an, Ihre kompletten Räder bei uns auf dem Rollenprüfstand untersuchen zu lassen.«