Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und die PR-Agentur Zucker.Kommunikation, Berlin, haben eine umfassende Analyse zum Status Quo der Fahrradmarken auf Facebook erstellt. Fazit: Deutschsprachige Fahrradhersteller schöpfen die Möglichkeiten von Social Media noch nicht aus. Und: Unternehmen nutzen Social Media für das komplexe Thema E-Bike ebenso wenig wie für ihre Markenkommunikation.
Die Studie wird erstmals zum Start der Eurobike am 29. August in Friedrichshafen vorgestellt (15.00 Uhr im Raum »Bern«, Foyer-Ost, mit Anmeldung).
Die Untersuchung erfasste 40 Marken und ihre Aktivitäten in den gängigen Social Media und stellte sie globalen Herstellern gegenüber. In einer ergänzenden Konsumentenbefragung durch TNS Emnid zeigte sich, dass Nutzer von Social Media signifikant weniger Informationen der Hersteller erreichen.
Der ZIV erläuterte die Analyse so:
»Immer mehr Industrien pflegen ihre Marken in den gängigen Social Media, vor allem auf Facebook. Gerade auch komplexere Produkte finden hier nicht nur Fans, sondern eine Plattform zur Marken- und Nutzenkommunikation. Vorreiter im Fahrrad- und E-Bike-Markt sind die amerikanischen Hersteller, die Social Media als festen Bestandteil ihrer Kommunikation integrieren.
Im Vergleich dazu sind zwar im deutschsprachigen Raum nahezu alle 40 untersuchten Marken-Profile auf Facebook länger als 12 Monate vertreten, allerdings haben etwas über als ein Drittel mehr als 1.000 und nur vier Anbieter über 10.000 Fans. Der Median liegt bei 717 Fans. Das Dialogangebot der Seitenbetreiber ist auffällig gering, wenngleich die Like-Raten* im Betrachtungszeitraum hoch lagen. Dies weist auf eine große Akzeptanz der Marken bei ihren Fans.
Das komplexe und für Social Media ideale Thema E-Bikes findet allerdings kaum statt. Dort, wo während des Untersuchungsmonats Mai das Thema aktiv durch die Marken gespielt wurde, fand es eine erkennbar höhere Relevanz bei den Fans. Auffällig ist, dass junge und innovative Marktteilnehmer, mit einem kleineren und trendigeren Sortiment, die Social Media ebenso wenig nutzen, wie traditionelle Hersteller, die teilweise seit über 50 Jahren und länger Fahrräder produzieren.
Ergänzend dazu zeigen die Ergebnisse der Konsumentenbefragung von TNS Emnid im Rahmen der Studie vor allem bei Facebook-Nutzern ein erkennbares Informationsdefizit gegenüber Nicht-Nutzern von Social Media. Dies verdeutlicht sich beim Thema E-Bike. Hier beziehen die meisten Deutschen Informationen (der letzten sechs Monate) über traditionelle Medien. Während das Internet (ohne Social Media) an dritter Stelle steht und TV/Radio sowie Zeitungen/Zeitschriften das Thema regelmäßig spielen, haben signifikant weniger Facebook-Nutzer das Thema in den letzten sechs Monaten wahrgenommen, als die Vergleichsgruppe traditioneller Mediennutzer.
Für die Markenhersteller zeigen sich große Potenziale: Insbesondere die Imagewerte (»Best Ager Image«) sprechen gegen ein E-Bike, ein hoher Preis oder die Diebstahlsgefahr ist hier bei Social-Media-Nutzern geringer als Gegenargument ausgeprägt. Ebenfalls spielen Freunde als Empfehler für den Fahrradkauf im Vergleich zum Handel eine große Rolle, was für die Nutzung der Social Media mit seinem Empfehlungscharakter spricht.«
Anmeldungen für die Präsentation am 29. August in Friedrichshafen um 15.00 Uhr im Raum »Bern«, Foyer-Ost, bitte über den ZIV per Mail: schreyer@ziv-zweirad.de
Die gesamte Studie ist ab dem 1. September in einer Zusammenfassung auf http://www.slideshare.net/zuckerberlin und über mobility@zucker-kommunikation.de erhältlich.