Auf die Frage, ob mit Blick auf das boomende E-Commerce-Geschäft jedes Sport-2000-Mitglied künftig auch„Päckchen packen und einen Online-Shop eröffnen“ soll, antworteten die zwei Geschäftsführer der Bico-Schwester Sport 2000 Ralf Groß und Andreas Rudolf unisono mit einem klaren „Nein“: Die dortige Goldgräberstimmung sei trügerisch.
Zwar sei die aktuelle Situation im E-Commerce von konstant steigenden Versandzahlen geprägt. Im Weihnachtsgeschäft 2011 verzeichnete die Sportbranche laut Bico-Schwester Sport 2000 ein Plus von 16,7 Prozent: „Bereits über 8 Prozent der Kunden kaufen Produkte online. Bis 2015 wird eine nahezu Verdoppelung auf bis zu 15 Prozent erwartet.“
Bereits 10 Prozent aller Sport 2000-Partner würden Produkte online verkaufen – „viele darunter äußerst professionell“. Aber: „Dem ‚normalen Händler’, der sich bislang nicht mit dem Thema Online-Versandhandel beschäftigt hat, raten wir davon ab, auf den Trend aufzuspringen.“ Denn „nur sehr professionelle Plattformen erzielen nicht nur Umsätze, sondern auch Gewinne.“
Nach wie vor würden gute 85 Prozent der Einzelhandelsumsätze außerhalb des Internets erzielt. Der Großteil der Sport-2000-Händler solle sich deshalb bitte schön weiterhin zu 100 Prozent auf diese 85 Prozent konzentrieren. „Das Netz wird lokal“, ergänzt Rudolf.
Die Mainhausener unterstützten daher den Ansatz „Research Online, Purchase Offline“ (kurz ROPO). Der Begriff umschreibt die Annahme, dass sich viele potentielle Kunden im Internet über Produkte und Unternehmen informieren, jedoch der eigentliche Kauf in einem stationären Ladengeschäft stattfindet.
Gerade bei lokal ansässigen Unternehmen spiele der Kauftyp „ROPO“ eine wichtige Rolle. „Der ROPO-Ansatz wird zur zentralen Sport-2000-Verbandsdienstleistung werden mit dem Ziel, die professionelle Sichtbarkeit der angeschlossenen Partner im Internet als stationäres Geschäft und beste Adresse vor Ort zu unterstützen,“ erklärt Rudolf, „2012 ist das Jahr, indem auch der letzte stationäre Händler erkennen wird, dass ihn eine erfolgreiche Internetstrategie weiterbringt. Der Multichannel-Mehrkanal-Vertrieb wird zum Standard werden. Wer diesen Standard nicht erreicht, bleibt auf der Strecke“.
– Jo Beckendorff –