Erstmals in seiner neuen Rolle als Präsident des Europäischen Sportindustrie-Verbandes (FESI) gab Frank A. Dassler (Vertreter der dritten Generation von Adolf und Rudolf Dassler, den Gründern der Herzogenauracher Sportunternehmen Adidas und Puma) auf der Ispo-Haupt-Pressekonferenz einige Zahlen über das Sportjahr 2010 aus Sicht der europäischen Anbieter bekannt.
Noch Ende 2009 hätten die Konjunkturbarometer in fast allen Mitgliedsstaaten der EU, in den USA und Japan negative Vorzeichen ausgewiesen. Das Blatt habe sich gewendet: „Die jüngste Veröffentlichung von Eurostat spricht eine andere Sprache: In allen EU-Staaten ist das Bruttoinlandsprodukt durchschnittlich um 0,5 Prozent gewachsen, im direkten Vergleich mit dem gleichen Quartal des Vorjahres sogar um 2,2 Prozent. Auch in den wichtigen Sportmärkten USA und Japan ist das Bruttoinlandsprodukt gestiegen, was für die europäische Sportartikelindustrie eine gute Voraussetzung auch für steigende Konsumausgaben ist. Die Konsumausgaben sind zwar insgesamt noch verhalten, aber sie weisen einen positiven Trend auf.“
Nachdem der weltweite Sportmarkt im Krisenjahr 2009 mit einem Volumen von 213 Milliarden Euro einen Rückgang um 2 Prozent zu verzeichnen hatte, sahen die Marktforschungsexperten von NPD Group für 2010 schon wieder ein Wachstum von einem Prozent. Andere Schätzungen sehen den Sportartikelmarkt sogar um bis zu 5 Prozent gestiegen. Dazu Dassler: „Ich möchte mich hier nicht auf eine Diskussion dieser Zahlen einlassen, wir alle wissen um die Schwierigkeit der zur Verfügung stehenden statistischen Daten auf diesem Markt.“
Wie auch immer: Die positive Tendenz auf dem Weltmarkt habe sich in den letzten Wochen auch für Europa bestätigt: Nach einem Rückgang um ein Prozent in 2009 würden die NPD-Schätzungen für 2010 wieder ein positives Vorzeichen geben. Wachsende Märkte seien Frankreich und Deutschland, Großbritannien blieb auf gleichem Niveau, Spanien und Italien verzeichneten Rückgänge und Griechenland bilde leider derzeit das Schlusslicht.
Frank A. Dassler warnt aber auch: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“ Die Sportindustrie verfalle nicht gleich in Euphorie und schaue „durchaus noch etwas vorsichtig auf die sich abzeichnende Aufhellung am Konjunkturhimmel“. FESI sei sich aber gleichzeitig sicher, dass „die meisten von uns besser da stehen als vor der Krise“.
– Jo Beckendorff –