Bereits Anfang Oktober 2016 gab der börsennotierte US-Konsumgüter-Riese Newell Brands Inc. bekannt, sich im Zuge einer geschäftlichen Neuausrichtung von circa 10 Prozent seines aktuellen Portfolios trennen zu wollen. In diesem geschnürten Verkaufspaket dabei: Der komplette und einst von Jarden Corporation mit übernommene Wintersport-Bereich – inklusive der auch im Bikebereich agierenden Triathlon-Marken Squadra (Bekleidung) und Zoot Sports (Accessoires, Bekleidung, Schuhe). Jetzt wurde zumindest für die Wintersport-Division ein Käufer gefunden. Mit dem Verkauf wird Newell Brands eigenen Angaben zufolge einen Bruttoerlös von 240 Millionen US$ (215,7 Millionen Euro) erzielen. Die Marken Squadra und Zoot Sports sind allerdings nicht von diesem Deal betroffen. Beide Marken sollen laut Newell jedoch via separater Transaktion auch weiterhin verkauft werden.
Kurzer Blick zurück: Im Dezember 2015 hatten sich die beiden US-Konsumgüter-Schwergewichte Newell Rubbermaid Inc. und Jarden Corporation zusammengeschlossen – und agieren seitdem unter dem neuen Namen Newell Brands.
Wie Newell Brands nun bekannt gab, habe man eine Vereinbarung zum Verkauf unterschrieben. Käufer ist die Private Equity-Firma Kohlberg & Company, L.L.C. – laut eigenen Angaben einer der führenden US-Private Equity-Firmen, das sich im Bereich fremdfinanzierte Übernahmetransaktionen im mittelständischen Segment einen Namen gemacht hat. Zur verkauften Wintersport-Sparte gehören klangvolle Markennamen wie Atlas, BCA, Dalbello, Full Tilt, K2, Line, Madshus, Marker, Ride, Tubbs und Völkl.
Die US-Marke K2 hatte übrigens auch einmal Fahrräder angeboten. K2 Bike wurde allerdings ab August 2005 vom weltweiten Lizenznehmer Worldwide Cycle Supply (WWCS) gelenkt. WWCS hat in Amerika neben der internationalen Lizenzmarke K2 Bike unter anderem auch die eigene internationalen Bikemarke Iron Horse gelenkt. Allerdings rollte K2 Bike 2009 nach dem Konkurs von WWCS zurück – und Iron Horse wurde von Dorel-Tochter Cycling Sports Group (CSG) aus der Konkursmasse heraus gekauft.
Der Gesamtumsatz der an Kohlberg & Company gehenden Wintersport-Sparte lag 2016 bei rund 330 Millionen US$ (296,6 Millionen Euro). EBITDA – also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Mieten – dieser Sparte lag bei circa 25 Millionen US$ (22,5 Millionen Euro).
Der Verkauf soll laut Plan zum Ende des zweiten bzw. zu Beginn des dritten Jahresquartals abgeschlossen werden. Allerdings unterliegt er auch noch den üblichen Bedingungen für derartige Abschlüsse (einschließlich der Genehmigung durch dieKartellbehörden).
Mehr zum Käufer Kohlberg & Company über www.kohlberg.com.
Text: Jo Beckendorff