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Sram geht auf 11fach und bringt hydraulische Rennradbremse
Was mit 22 Gängen auf Tempo gebracht wird, wird bei Sram jetzt auch hydraulisch gebremst: die Sram Red 2014 hält neben dem elften Ritzel als Option ein hydraulisches Bremssystem bereit.

Sram bringt seine Rennrad-Gruppen Red und Force für das Modelljahr 2014 erstmals mit 11fach Kassette auf den Markt. Das in Chicago, USA beheimatete Unternehmen zieht nun gleich mit seinen Konkurrenten im Rennradsegment und bietet seinen Kunden in den beiden Topgruppen je 22 Gänge an. Der Schritt auf das elfte Ritzel ist indes wenig überraschend und war in der Branche schon länger erwartet worden. So sehr diese Entwicklung bereits antizipiert wurde, so unspektakulär fällt nun die Tatsache, dass Sram seine Red- und Force-Gruppe auf 22 Gänge aufbohrtspektakulär und einzigartig ist hingegen das hydraulische Bremssystem für Rennräder.

2008 zog Campagnolo als erster Hersteller ein elftes Ritzel bei seinen Schaltgruppen auf. Ein paar Jahre später und nach Einführung der elektronischen Di2-Schaltung rüstete auch Shimano seine Topgruppe Dura Ace  in der elektronischen und mechanischen Variante mit 2×11 Gängen aus. Dass Sram dieser Entwicklung und damit dem neuen Branchenstandard folgen würde, war nur eine Frage der Zeit gewesen. Mit dem XX1-Antrieb präsentierten die Amerikaner bereits im vergangenen Herbst ein 11fach-System, wenngleich nur für das Mountainbike. Am 1. April 2013 heizte dann ein Internetvideo mit einer 11fach Kassette weitere Spekulationen über eine neue 11fach-Straßengruppe von Sram an. Das, was auch ein Aprilscherz hätte sein können, entpuppt sich nun als Realität und wird bereits ab Juli 2013 im Handel erhältlich sein.

Feinere Abstufung

Das zusätzliche Ritzel machte ein komplettes Neudesign des bisherigen Antriebssystems notwendig, gleichwohl viele der von der aktuellen Topgruppe Red bekannten Eigenschaften erhalten bleiben: Die Yaw-Technologie, bei der der vordere Umwerfer in jedem Gang optimal zur Kettenlinie ausgerichtet ist, das WiFLi-Schaltwerk das besonders große Zahndifferenzen und so eine große Übersetzungsbandbreite bis 32 Zähne erlaubt, aerodynamisch und ergonomisch geformte Komponenten, aus einem Block gefräste Aluminiumkassette, X-Glide Kettenblätter und eine Griffweitenregulierung der Bremshebel.

Neu sind bei der Red 22 und Force 22 – die Zahl verweist auf die nun zur Verfügung stehenden 22 Gänge – die feinere Übersetzung. Dank neuem 16er Ritzel geht es in Ein-Zahn-Sprüngen von 11 bis 17 Zähnen bei den Kassettenabstufungen 11-25, 11-26, 11-28. Bei der 11-32 WiFLi-Kassette kommt ein 14er Ritzel zum Einsatz, dass nahtlos die Reihe von 11 bis 15 Zähnen schließt. Die feinere Abstufung bedeutet für Fahrer eine bessere Anpassung an ihre individuellen Bedürfnisse und die jeweiligen Streckenverhältnisse. Passend für die 2x11fach Schaltung bietet Sram eine Kurbel mit Quarq-Leistungsmesser und Triathlon-/Zeitfahr-spezifische Endschalthebel an.

Bremsen auf der Höhe der Zeit

Während alle anderen Komponenten am modernen Rennrad radikale Veränderungen erfahren haben, etwa durch das Material oder fortschreitende Technik, herrscht bei den Bremsen seit mehreren Jahrzehnten technologischer Stillstand. Sram geht mit dem hydraulischen System einen Schritt nach vorne und damit hin zu mehr Sicherheit. Hydraulische Bremsen versprechen mehr Bremskraft bei geringeren Bedienkräften, vor allem aber eine gleichmäßigere und dadurch überlegene Dosierbarkeit der Bremsleistung. Ferner entfallen durch das hydraulische System Reibungskräfte, wie sie bei Bowdenzügen auftreten. Als Kunde kann man in Sachen hydraulischer Bremskraft wählen zwischen Felgenoder Scheibenbremsen. Sram bietet das hydraulische System bestehend aus Schaltbremsgriff und Bremskörper für die Red 22-Komponenten an; als gruppenlose Variante S-700 dient es als Upgrade für vorhandene 10fach-Gruppen. Die hydraulischen Felgenbremsen lassen sich werkzeuglos einstellen und sind zudem geeignet für besonders breite Felgenbetten, wie Zipps Firecrest-Felgen. Die Scheibenbremsen gibt es sowohl bei den Red 22 wie auch als S-700 mit 140 und 160 Millimeter Bremsscheiben. Jede Komponente ist komplett gedichtet. Die Bremsschläuche bieten die Connectamajig-Kupplungen, mit denen sich die Schläuche mit den Komponenten einfach und wiederholt verbinden lassen, bevor ein Entlüften notwendig wird.

Sram Red 22 wiegt in der mechanischen Version mit BB30 Kurbel 1.747 Gramm und kostet 2.328 Euro. Die hydraulischen Bauteile der Sram Red 22 inklusive Hebel, Bremsschlauch und Bremskörper wiegen bei den Scheibenbremsen 449 Gramm pro Laufrad à 499 Euro beziehungsweise 387 Gramm pro Laufrad à 430 Euro für die Variante mit hydraulischen Felgenbremsen. Sram Force 22, die es nur in der mechanischen Version gibt, kommt auf 2.149 Gramm und kostet 1.207 Euro. Die hydraulischen S700-Komponenten für 10fach Antriebe kommen pro Laufrad auf ein Gewicht von 495 Gramm à 354 Euro (Scheibenbremse) beziehungsweise 422 Gramm à 254 Euro (Felgenbremse).

www.sram.com

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