Auf der Eurobike gab Sram-Chef Stan Day gegenüber der englischsprachigen Eurobike Show Daily (ESD) ein paar detaillierte Einblicke über den Einstieg von Investor Lehmann Brothers Merchant Banking (der RadMarkt berichtete), einem Ableger der an der Wall Street notierten Lehmann Brothers Holding Inc. Bisher war nur bekannt gegeben worden, daß Lehman sich bei Sram beteiligen würde und dieser Vorgang bis Oktober dieses Jahres unter Dach und Fach sein sollte.
Wie Stan Day gegenüber ESD erklärte, habe der Beteiligungskaptial-Anbieter eine Minderheitsbeteiligung von 40 Prozent an Sram Group erworben. Plan sei es, dieses Investment über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren wieder auf 20 Prozent herunterzufahren. Somit wird Sram einen Teil der Lehman-Beteiligung über die nächsten Jahre Stück für Stück zurückzahlen. Lehman selbst hat im Gegenzug zwei Sitze im insgesamt siebenköpfigen Sram-Aufsichtsrat erhalten.
Auf die Frage, wie Sram die Finanzspritze genau einsetzen wird, antwortet Day: „Neben unserem R&D erwägen wir auch weitere Übernahmen ausgewählter Nischenmarken, so wie wir es auch schon mit RockShox, Avid, Truvativ und Sachs gemacht haben.“ Genaueres habe man da derzeit aber nicht im Auge. Man werde sich auf jeden Fall ausschließlich auf den Bereich Fahrrad konzentrieren.
Zudem gab Stan Day bekannt, daß sei Unternehmen in den kommenden Jahren jeweils zwei Millionen Euro für Fahrrad-Lobbyarbeit zur Verfügung stellen werde. Diese Pro-Fahrrad-Finanzspritze soll weitere Fahrradnutzung garantieren und wird nicht nur in der Sram-Heimat USA, sondern kann auch in Taiwan und Europa zum Einsatz kommen. In Amerika werde man diesbezüglich eng mit den Fahrrad-Lobbygruppen IMBA und Bikes Belong zusammenarbeiten.
Die diesjährigen Gesamtverkäufe werden laut dem Sram-Chef bei um die 500 Millionen US$ (ca. 355 Millionen Euro) liegen. Derzeit beschäftigt Sram Group 2.500 Mitarbeiter in weltweit 13 Büros und Fabriken. Angefangen hat die Geschichte von Sram im Jahre 1987. Damals überschauten die Day-Brüder ein Sechser-Team und präsentierten ihren Schalt-Drehgriff „Gripshift“.
– Jo Beckendorff –