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Starke Codi-Performance 01-03/23: Premium läuft auch in der Krise
Die sich auf Beteiligungen heimischer Mittelstandsunternehmen in den Sektoren Verbrauchermarken und Nischenindustrien konzentrierende Compass Diversified Holdings (Codi) hat sich im ersten Verkaufsquartal des laufenden Geschäftsjahres 2023 bestens behaupten können. So konnte die US-Beteiligungsgesellschaft im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres ein Umsatzplus von 6,2 Prozent auf nunmehr alles in allem 542,23 Millionen US$ (492,27 Millionen Euro) einfahren. Der Anstieg ist allerdings vor allem auf die Übernahme von Primaloft im Juli 2022 zurückzuführen.
Foto: Codi

»Die Stärke und Beständigkeit unserer diversifizierten Tochtergesellschaften wurde im ersten Quartal besonders deutlich«, erklärte Codi-CEO Elias Sabo bei Vorlage der Quartalszahlen, »die Tatsache, dass wir in der Lage waren, den Umsatz auf konsolidiert Basis vor dem Hintergrund breiter und einzigartiger makroökonomischer Herausforderungen zu steigern, ist ein außergewöhnliches Ergebnis für Codi. Dies beweist unsere These, dass unsere hochwertigen Premiummarken auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Marktanteile gewinnen können.«
Oben genannter Gesamtumsatz lässt sich in die beiden von den US-Amerikanern bespielten Geschäftsbereiche »Brand Consumer« (365,61 Millionen US$ = 332,07 Millionen Euro, plus 2,3 Prozent) und »Niche Industrial« (542,23 Millionen US$ = 492,49 Millionen Euro, plus 1,1 Prozent) aufteilen.
Boa Technology und Marucci Sports pr0tzen, Velocity Outdoor schwächelt
Im Geschäftsbereich »Brand Consumer« enthalten: die auch im Fahrradsektor mitradelnden Tochtergesellschaften Boa Technology, Lizard-Skins-Mutter Marucci Sports, Primaloft Technologies und Velocity Outdoor.
Diese Premiummarken trugen wie folgt zum guten Umsatzergebnis 01-03/2023 des Codi-Geschäftsbereichs »Branded Consumer« mehr oder weniger bei:

Boa Technology: 22,42 Millionen US$ (20,37 Millionen Euro, plus 10,9 Prozent)
Marucci Sports: 58,30 Millionen US$ (52,97 Millionen Euro, plus 11,0 Prozent – Lizard Skins-Umsatz alleine leider nicht eigens ausgewiesen)
Primaloft: 24,53 Millionen US$ (22,29 Millionen Euro, minus 4,7 Prozent – pro forma, weil erst zum 1.1.2022 übernommen)
Velocity Outdoor: 34,05 Millionen US$ (30,93 Millionen Euro, minus 33,8 Prozent)

Dazu noch einmal Sabo: »Obwohl unsere Leistung im ersten Quartal hervorragend war, können wir die Gegenwinde des Marktes nicht ignorieren, die unsere kurzfristigen Aussichten weiterhin trüben, wie zum Beispiel die Tendenzen zum Abbau von Lagerbeständen im Einzelhandel und die sich schnell ändernde Geldpolitik. Aber Quartale wie dieses geben uns die Zuversicht, dass die diversifizierten Codi-Tochtergesellschaften so aufgestellt sind, dass sie langfristig starke Finanzergebnisse erzielen, die sich in einer bedeutenden Wertschöpfung für die Aktionäre niederschlagen.«
Betriebsergebnis im Vergleich dank höherer Umsätze rauf
Der Netto-Gesamtgewinn des ersten Geschäftsquartals 2023 lag mit 109,60 Millionen US$ (99,57 Millionen Euro) weit über den 29,7 Millionen US$ (26,99 Millionen Euro) des ersten Quartals 2022 – was allerdings laut Codi auf den Gewinn aus dem letztjährigen Verkauf des einst zum Codi-Geschäftsbereich »Niche Industrial« gehörenden Leiterplatten-Herstellers Advanced Circuits in Höhe von 98,0 Millionen US$ (89,05 Millionen Euro) zurückzuführen ist.
Der Nettogewinn aus fortgeführten Geschäften betrug im ersten Quartal dieses Jahres 13,0 Millionen US$ (11,81 Millionen Euro). Zum Vergleich: im erst Quartal des Vorjahres waren 18,4 Millionen US$ (16,71 Millionen Euro). Den Rückgang erklärt Codi vor allem mit höheren Zinsaufwendungen. Dank höherer Umsätze fiel das Betriebsergebnis des ersten Quartals 2023 mit 48,90 Millionen US$ (44,43 Millionen Euro) gegenüber 44,6 Millionen US$ (40,52 Millionen Euro) in 01-03/2022 besser aus.
Der bereinigte Gewinn betrug im ersten 2023er-Quartal mit seinen 33,2 Millionen US$ (30,16 Millionen Euro) unter den 36,0 Millionen US$ (32,70 Millionen Euro) des vergleichbaren Vorjahreszeitraumes. Codi erklärt diesen Rückgang mit den Finanzierungskosten für die Übernahme von Primaloft im Juli 2022.
Ausblick
Infolge der starken finanziellen Leistung von Codi im ersten Quartal hat das börsennotierte Unternehmen auch seinen Ausblick für das bereinigte EBITDA angehoben. Ab sofort gehen die US-Amerikaner von einem bereinigten EBITDA der konsolidierten Tochtergesellschaften zwischen 430 und 460 Millionen US$ (390,62 und 417,87 Millionen Euro) aus.
»Diese Schätzung basiert auf der Summe der Erwartungen des Unternehmens für seine derzeitigen Tochtergesellschaften im Jahr 2023, ohne zusätzliche Akquisitionen oder Veräußerungen, und schließt Unternehmensausgaben wie Zinsaufwendungen, von Codi gezahlte Managementgebühren und Gemeinkosten des Unternehmens aus«, heißt es dazu aus der Codi-Zentrale in Westport/Connecticut.
Darüber hinaus hebt das Unternehmen seine Prognose für das bereinigte Ergebnis an. Für das Gesamtjahr 2023 rechnet Codi nun mit einem bereinigten Gewinn zwischen 110 und 135 Millionen US$ (99,93 und 122,65 Millionen Euro).

Text: Jo Beckendorff

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