Stevens und MTB: Neues Größenkonzept und Thema Plus
V. l.n.r: Volker Dohrmann, Jacob und Julian von Hacht sowie Frank Ziemann

Das seit nunmehr 25 Jahren geführte Familienunternehmen Stevens Bikes – mittlerweile ist mit Jacob (im Bild zweiter von links) und Julian von Hacht (dritter von links) die zweite Generation an Bord – macht zumindest derzeit nicht viel Aufheben um sein nächstjähriges Jubiläum. Dafür ist man derzeit noch viel zu sehr „im Produkt-Modus“.
Auf den Eurobike Media Days zeigten die Hamburger, dass man auch in Norddeutschland durchaus tolle Mountainbikes entwickeln kann. Zuallererst erklärt Brand Manager Volker Dohrmann (links) in diesem Zusammenhang die Größenphilosophie seiner Marke: „Für uns ist die Körpergröße des Bikers sowie der Einsatzzweck für die jeweilige Laufradgröße entscheidend.“…

Heißt: Bisher rollten fast alle Hardtails sowie vollgefederten Touren- und Marathon-Stollenreiter mit 29 Zoll-Reifen in den Markt – mit einer Ausnahme: Die Rahmengrößen 16 Zoll und kleiner setzten auf 27,5 Zoll-Bereifung. Für 2016 erweitert Stevens sein Größenkonzept: „Mehr als die Hälfte der Fullys und viele Hardtails, die es bisher als 29er gab, wird es nun in beiden Laufradgrößen geben.“
Es gibt aber auch Ausnahmen von der Regel. Das neue Fully „Whaka+ ES“ setzt zum Beispiel mit Laufrad-Größe 27,5 auf extra breite Reifen. Mit Breiten bis zu 3,1 Zoll – ausgeliefert wird das Modell mit 2,9 Zoll breiten Pellen –  geht dieses Bike auf den Trail: „Das ‚Whaka+ ES’ bietet mit 2,9 Zoll breiten Reifen und breiterem Achs-Standard mehr Fahrkomfort und Steifigkeit.“
Der Begriff 27,5 Plus fällt bei Stevens eher nicht. Dazu Stevens Technical Development- und QC-Manager Frank Ziemann (rechts): „Ob man es nun Plus-Standard oder Semi-Fatbike nennt – die 2,9 Zoll extrabreiten Reifen bringen am neuen ‚Whaka+ ES’ mehr Komfort, enorme Traktion und damit mehr Fahrsicherheit und Fahrspaß im All-Mountain-Einsatz. Konsequent weitergedacht wird das Prinzip der breiten Reifen durch die breiteren Felgen und die verbreiterten Achsen – hinten 148, vorne 110 Millimeter –, die ebenfalls ein deutliches Plus an Seitensteifigkeit bringen.“
Wie die weiteren Whaka-Modelle ist das „Whaka+ ES“ mit 140 Millimeter Federweg an Gabel und Dämpfer ausgestattet: „Abweichend davon ist es aber nur mit 27,5-Zoll-Reifen ausgestattet – und nicht wie bei den anderen Whakas größenabhängig auf beiden Laufradmaßen.“
Um die breiten Pellen überhaupt zwischen die Kettenstreben zu bekommen hat Stevens den Vier-Gelenk-Hinterbau verbreitert. Die Kettenstreben verlaufen nun weitgehend gerade und an den Ausfallenden mit sechs Millimeter größerem Abstand. Trotz der breiten Reifen konnte der Hinterbau etwas kürzer als bei den 29er-Modellen gehalten werden. Das ermöglicht vor allem der neue Shimano „XT“ Sideswing-Umwerfer.
Der kürzere Radstand unterstreicht das agile Handling des Bikes ebenso wie der recht steile Sitzwinkel und den flachen Lenkwinkel. Auch neu: Dieses Bike der ansonsten bei der Farbwahl kühlen Hamburger kommt mit einem hydrogeformten Alu-Rahmen im auffälligen „Electric Red“ in den Markt ausgelegt. Somit sorgt dieses Modell nicht nur mit seinen breiten Pellen für erhöhte Aufmerksamkeit.

Text/Foto: Jo Beckendorff

 

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