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Stichprobe von Sparwelt.de: Online gekaufte Bikes mit Mängeln
Sparwelt bewertete das Einkaufserlebnis bei 10 Online-Fahrradhändlern.
Sparwelt bewertete das Einkaufserlebnis bei 10 Online-Fahrradhändlern.

Online Fahrrad gekauft – sofort Werkstattbesuch fällig, so sah es in einem stichprobenartigen Praxistest aus, den die Redaktion des Online-Ratgeberportals Sparwelt.de durchgeführt hat: Kratzer im Lack, Unwuchten, falsch eingestellte Bremsen – fast jedes der zehn online bestellten Räder habe Mängel aufgewiesen.

Für die Stichprobe hat Sparwelt.de auf Basis der meistgestellten Suchanfragen im Zusammenhang mit dem Kauf von Fahrrädern die relevantesten Onlinehändler identifiziert (Stand: 10.03.15) und im März und April 2015 bei den Top 10 (Brügelmann, BOC24, fahrrad.de, Fahrradgigant, Fahrrad XXL, Fahrradlagerverkauf.com, Lucky Bike, Bike24, Raddiscount und Bike-Discount) je ein Herren-Trekkingrad im Wert von 500 Euro bestellt. Die Testkäufer bewerteten jeden Anbieter hinsichtlich Online-Auftritt, Kundenservice, Sortimentsgröße, Lieferung, Produkt und Rückgabe.
Als bester Anbieter im Test erhielt Brügelmann.de die Note 2,4. Trotz deutlicher Mängel am gelieferten Fahrrad überzeugt er mit dem Online-Auftritt, einer sehr schnellen Lieferung und einem sehr guten Kundenservice. Bike-Discount.de schnitt mit einer Gesamtnote von 3,5 am schlechtesten ab, hier sorgten eine vergleichsweise kleine Sortimentsgröße, eine Lieferdauer von vier Werktagen und Mängel am Rad für Punktabzug.
Stichwort Mängel: Der Zustand der gelieferten Räder sei eindeutig die »Schwachstelle der Online-Händler« resümiert Sparwelt: Neben kleinen Kratzern habe es in sechs von zehn Fällen Unwuchten in den Hinterrädern oder falsch eingestellte Bremsen gegeben, in manchen Fällen auch beides an einem Fahrrad. »Wer ein Fahrrad online kauft, rechnet mit einem gewissen Aufwand für die Endmontage. Im Test wurden viele Fahrräder mit Mängeln geliefert, die vom Fachmann behoben werden müssen«, sagt Daniel Engelbarts, Chefredakteur von Sparwelt.de. »Verbraucher sollten sich beim Onlinekauf von Fahrrädern daher auf einen eventuellen Werkstattbesuch und den damit verbundenen Mehraufwand einstellen.«
Immerhin überzeugten alle Händler durch »sehr kulanten Kundenservice«: Kleinere Reparaturen wie die Zentrierung der Räder oder die Justierung der Bremsen können Kunden in einer Werkstatt vor Ort vornehmen lassen. Eine Nachfrage bei den Onlinehändlern ergab, dass die Kosten dafür nach vorheriger Rücksprache mit dem Shop auf Kulanzbasis erstattet werden können.
Auch bei einer Rückgabe wegen Nichtgefallens oder Mängeln zeigen sich die Händler kundenorientiert. Vier der Shops räumen ein erweitertes Rückgaberecht über die gesetzliche 14-tägige Widerrufsfrist hinaus ein. Drei Shops nehmen die Räder sogar bis zu 100 Tage nach Lieferung zurück. Dazu ließen alle getesteten Onlineshops die Fahrräder auf eigene Kosten durch eine Spedition abholen.
Die Montage der im Test bestellten Räder konnte man ohne technische Vorkenntnisse in 5 bis 30 Minuten erledigen, berichtet Sparwelt. In 8 von 10 Föllen gab es dafür eine Anleitung, teilweise begleitet durch ein Video. Das nötige Werkzeug lieferten aber nur die wenigsten Fahrradhändler mit. Nur ein einziger Händler informierte vor dem Versand darüber, welches Werkzeug für die Montage benötigt wird. Zwei Shops kündigten Werkzeug an, lieferten aber keins.
Mit finanziellen Vorteilen wie Rabattcodes und günstigeren Preisen, wie Verbraucher das vom Onlinekauf bei anderen Produkten gewohnt seien, könne man beim Online-Fahrradkauf nicht rechnen, stellt Sparwelt fest. Der größte Vorteil, beim Fahrradkauf im Internet sei, dass die im Vergleich zum Fachgeschäft vor Ort größere Auswahl: Rund 1000 Fahrradmodelle führen die getesteten Anbieter im Schnitt.
Sparwelt hat außerdem über das Marktforschungsinstitut Forsa vom 22. bis 23. April 2015 eine repräsentative Umfrage unter deutschen Verbrauchern ab 14 Jahren zum Fahrradkauf im Netz durchführen lassen. Demnach lehnen 59  Prozent der 1.006 Befragten es ab, ein Bike online zu kaufen. Haupt-Argumente gegen den Online-Kauf: Man kann es nicht anfassen und Probe fahren (84 Prozent) und man hat keinen Händler vor Ort als Ansprechpartner für Reklamationen und Reparaturen (75 Prozent) und keine persönliche Beratung (72 Prozent). Für den Online-Kauf sprechen Unabhängigkeit von öffnungszeiten, günstigere Preise, leichterer Vergleich von Händlern, Auswahl, Verfügbarkeit und ungestörtes Stöbern.

vz/Grafiken: Sparwelt.de

www.sparwelt.de/testbericht- online-fahrradhaendler

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