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Stiwa-Fahrradhelm-Test: Neue Testkriterien bringen schlechtere Ergebnisse
Fahrradhelme VÖ 08.2015

Für den neuen Fahrradhelm-Test, veröffentlicht in der August-Ausgabe der Zeitschrift Test, haben die Prüfer von Stiftung Warentest erstmals neue Kriterien angewandt. Nur 3 von 18 Fahrradhelmen konnten die Note »Gut« erreichen. Ein »Mangelhaft« gab es nicht, die beiden am schlechtesten bewerteten Helme schnitten immerhin noch mit einem »Ausreichend« ab. Viele Modelle schützten den Kopf vor allem beim Aufprall auf die Stirn und Schläfenpartie zu wenig, heißt es aus Berlin.

Mit ihren neuen Prüfungsvorgaben gingen die Tester über die geltenden DIN-Normen hinaus. Dafür seien laut Stiwa aktuelle Forschungsergebnisse berücksichtigt worden, die zeigten, dass die bisher üblichen Normprüfungen den Schutz vor Aufschlägen auf Stirn und Schläfenpartien und auch die Auswirkungen von heftigen Rotationskräften auf das Gehirn zu wenig berücksichtigen. Erkenntnisse dafür lieferten eine Studie Unfallforschung der Versicherer (UVD) sowie eine Einrichtung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die Unfälle mit 543 verletzten sowie 117 getöteten Radfahrern auswertete. »Die bisher in der Branche üblichen Normprüfungen bezogen wichtige Unfallrisiken zu wenig ein, etwa wie lange ein Stoß auf den Kopf einwirkt. Die Risiken heftiger Drehbewegungen wurden bislang gar nicht untersucht«, so die Begründung für die erweiterten Prüfkriterien. Eingesetzt wurde ein spezieller, für Crashtests von Autos entwickelter Prüfkopf, mit dem sich die Kräfte bei einem Unfall und auch die Rotation des Gehirns sehr genau erfassen ließen.
Den Stoßdämpfertest, der einmal mit einem Normprüfkopf aus normaler Fallhöhe und in erweiterter Form mit Hybrid-II-Prüfkopf stattfand, absolvierten am besten mit einem allerdings nur befriedigenden Urteil der Urban Active von Melon, der Crom von KED und das Modell Street Gen3 von Nutcase. Im Gesamturteil erreichten alle drei Modelle ein »Gut«. Zum Stand der Technik in puncto Unfallsicherheit gehen die Experten bei Stiwa wie auch externe davon aus, dass die untersuchten Helme noch nicht das Ende des Machbaren seien.
Handhabung und Komfort waren weitere Kriterien, unter die auch die Belüftung der Helme fällt. Hier konnten die sportlichen Helme punkten, die trendigen Schalenhelme mit kleinen oder wenigen Lüftungsöffnungen kühlten den Kopf meist nicht so gut. Untersucht wurden die Helme außerdem nach Schadstoffen. Hier fiel kein Produkt negativ auf. 
Ein »Befriedigend« erreichten der E-Helm Deluxe von Alpina, der Centro von Specialized, der City V von Uvex, der Muni von Bell, der I-vo CC von Uvex, der Hyban von Abus, der Pedelec von Abus, der Panoma City von Alpina, der Crivit City-Fahrradhelm von Lidl, der Foldable Helmet von Carrea, der Sutton von Giro, der Sutton MIPS von Giro und der Profex City FZ-006 von Fischer. Mit »Ausreichend« bewertet wurde der Crane von POC und der Evolution von TSG.
Abschließendes Fazit der Tester: Radfahrer könnten auch zu den Helmen mit befriedigendem Unfallschutz greifen, sofern sie besonders gut passen. Und: Jeder Helm im Test mindert das Verletzungsrisiko deutlich gegenüber dem Fahren ohne Helm.
www.test.de/fahrradhelme
Fotos: Stiftung Warentest

 

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