Auf die Kritik des Fahrradprüfers Dirk Zedler am Pedelec-Test der Stiftung Warentest (siehe auch Meldung vom 28. Juli) regt sich Widerspruch. Sachverständiger Ernst Brust, Geschäftsführer des Prüfinstituts Velotech, sah sich zu einer Äußerung gezwungen, weil Zedlers Beitrag seiner Meinung nach auf fehlender Sachkenntnis beruhe und seine Tätigkeit in Misskredit bringe. Damit liegt die Vermutung nahe, dass die Stiftung Warentest Velotech mit den Pedelec-Tests beauftragt hat…
In seiner Mitteilung schreibt Ernst Brust: »Kritisiert wird, dass ein Bauteil von Bosch nur an einem Modell brach, an anderen aber nicht. Es wird behauptet, dass entweder alle sechs Pedelecs mit Bosch Heckträger-Akku abgewertet werden müssten oder aber das betroffene Modell nicht in Misskredit gebracht werden darf. (…)
Dem halte ich entgegen: Bosch liefert die Komponenten, der Fahrradhersteller sorgt für die bestmögliche Montage. Das Testergebnis zeigt auf: Viele können das, einer offensichtlich nicht. Die Akkus werden horizontal unter dem Gepäckträger eingeführt und am vorderen Ende mechanisch und elektrisch mit dem Fahrrad verbunden. Seitlich hat der Akku Spiel und kann in der Aufnahme wackeln.
Testet man ein fertig montiertes Fahrrad auf dem Rollenprüfstand, so ist es beladen und wird durch Federn in seiner Position gehalten. Periodisch werden die Geschwindigkeit und die Höhe der Fahrbahnanregungen – die Stoßleisten auf der Rolle – variiert. Die Prüflasten sind Abbildungen der ermittelten Betriebslasten und haben sich seit Ende der 90er Jahre bei uns bewährt.
Akkus haben eine Masse von zirka 2,6 Kilogramm und werden durch die Fahrbahnstöße belastet (siehe Anlage 2). Die auftretenden kinetischen Energien wirken auf die Befestigungselemente am Kopf des Akkus.
Das kritisierte Modell hat den Akku horizontal befestigt, die Testsieger leicht schräg gegen die Kupplungsstelle geneigt. Die dadurch unterschiedlichen Anpresskräfte des Akkus gegen die Kupplungsstelle führen zu unterschiedlichen Betriebslasten an der Kupplungsstelle – in einem Fall bis hin zum Bruch.
Der kritisierte Kritiker spricht abwertend vom ‚Gehoppel auf dem Rollenprüfstand‘. Ihm ist zu entgegnen, dass es die einzige Möglichkeit ist, im Labor die mechanische Belastung des fertig montierten Fahrrades angemessen zu testen. Dabei entdeckt man auch kritische Montagen dynamisch belasteter Komponenten und kann sachgerecht bewerten.
Uns ist bekannt, dass der Kritiker gute Betriebsanleitungen liefert, Bauteile testen kann und ein gern beteiligter Partner in vielen Diskussionsrunden ist. Einen Rollenprüfstand scheint er aus anderen Firmen zu kennen und seine Kritik stützt er deshalb lediglich auf Vermutungen.«