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StiWa Pedelec-Test: Offener Brief des ZIV an Stiftung Warentest

Noch immer sorgt der Pedelec-Test von Stiftung Warentest und ADAC von Ende Mai 2013 für Konfliktstoff zwischen dem Prüfinstitut und der Branche. Trotz mehrfacher und wiederholter Aufforderung zur Offenlegung der StiWa-Prüfmethoden durch verschiedene Hersteller sowie den Zweirad Industrie Verband (ZIV), hat die Stiftung Warentest bisher keinen Einblick in ihr Test-Design gewährt. Der ZIV wendet sich nun in einem Offenen Brief an Holger Brackemann, Bereichsleiter Untersuchungen der Stiftung Warentest, in dem der ZIV ihn zur Offenlegung der angewandten Test-Methoden auffordert. Im Nachfolgenden ist der Brief in seiner unveränderten Fassung zu lesen.

Sehr geehrter Herr Dr. Brackemann,

in den letzten Wochen haben Sie in den Medien, im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des letzten E-Bike Test, die Behauptung aufgestellt, der Zweirad-Industrie-Verband würde die Entwicklung der europäischen Normung in diesem Bereich behindern. Diese Behauptung ist falsch.
Der Zweirad-Industrie-Verband setzt sich seit vielen Jahren für die Weiterentwicklung der euro- päischen Normen ein. In Deutschland ist der DIN Normenausschuss „Sport- und Freizeitgeräte„, Arbeitsausschuss 6.1 „Fahrräder für allgemeine und sportliche Nutzung„, der nationale Spiegel- ausschuss. In diesem Gremium wird die deutsche Position erarbeitet, die dann auf europäischer Ebene vertreten wird. In dem o.g. DIN Ausschuss sind u.a. Experten aus folgenden Bereichen vertreten: Arbeitsschutz/Gewerbeaufsicht, öffentliche Hand, Prüfinstitute, Verbraucherorganisationen (z. B. Sitftung Warentest), Wissenschaft und Forschung, Industrie (z. B. ZIV). Den Vorsitz hat der Geschäftsführer des ZIV (Herr Neuberger) inne.
In diesem Gremium wurden die Ergebnisse von Untersuchungen der TU-Hamburg Harburg diskutiert und es wurden ausführliche Vorschläge zur Weiterentwicklung der EN 15194 bei der europäischen Normenorganisation CEN eingereicht. Jeder hat die Möglichkeit Vorschläge im AA 6.1 einzureichen, die diskutiert und entschieden werden.
Das auf europäischer Ebene zuständige Gremium ist die Arbeitsgruppe 5 im CEN TC 333 „Fahrräder“. In dieser Arbeitsgruppe wird derzeit, gemeinsam mit den Experten aus verschiedenen europäischen Ländern, die EN 15194 „E-Bikes (EPAC)“ überarbeitet und an die Anforderungen der EU-Maschinenrichtlinie angepasst. Vorsitzender dieser Arbeitsgruppe ist nichtwie von Ihnen behauptetein Vertreter des ZIV, sondern ein Experte von einem französischen Prüfinsti– tut. Das Sekretariat hat die italienische Normen-Organisation UNI. Die treibende Kraft bei dieser Überarbeitung ist Deutschland! Wir haben, mit Unterstützung der TU-Hamburg Harburg, eine umfangreiche Liste mit Änderungen eingereicht, die aus Sicht der deutschen Experten unbedingt eingearbeitet werden müssen.
Da es offensichtlich in den anderen europäischen Staaten, wie z. B. den Niederlanden, Frank- reich oder Italien derzeit keine Probleme mit den Produkten gibt, müssen wir gemeinsam für die Umsetzung eintreten. Ein Berater der EU-Kommission ist ebenfalls in die Arbeiten eingebunden.
Damit wir die Erkenntnisse der Stiftung Warentest in die Arbeiten mit einbeziehen können, haben wir am 18.6.2013 eine Mail an den zuständigen Projektleiter der StiWa geschickt. In dieser Mail haben wir Fragen zum Aufbau und zum Ablauf der Prüfungen gestellt. Leider liegt uns bis zum heutigen Tag keine Antwort vor.
Gerne würden wir diese Fragen in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen erörtern und würden uns freuen, wenn Sie uns hierzu die Gelegenheit geben. Für eine Terminabsprache stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen Zweirad-Industrie-Verband e. V.
Siegfried Neuberger,  Geschäftsführer

Stephan Schreyer, Kommunikation & Marketing“

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