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StiWa: Jedes vierte Schloss bietet gute Aufbruchsicherheit
Beim Versuch, diese Kette zu knacken, brachen dem Bolzenschneider die Schneidbacken aus.     Foto: Stiftung Warentest

30 Fahrradschloss-Modelle zu Preisen von 15 bis 125 Euro hat die Stiftung Warentest zwischen die Schneidbacken und unter die Säge genommen. Testsieger ist das Bügelschloss Abus uGrip Plus 501 für 83 Euro. Es bekam ein Gut (1,9). Im Gesamturteil vergaben die Tester acht mal die Note Gut.

»Nur 12 von 30 Modellen schneiden im Prüfpunkt Aufbruchsicherheit gut ab. Einige Schlösser enthalten Schadstoffe und werden daher abgewertet, andere sind wenig bedienungsfreundlich oder rostanfällig. Am Ende erzielt ein Viertel ein gutes Qualitätsurteil, darunter sechs Bügelschlösser, ein Falt- und ein Kettenschloss. Guter Schutz muss nicht teuer sein. Schon ab 25 Euro gibt’s die Kette Axa Cherto Compact 95«, urteilt der Testbericht in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift test.
Für das Gesamturteil zählten die Aufbruchsicherheit 70 Prozent, die Handhabung 20 Prozent, die Haltbarkeit (Schutz des Schließmechanismus vor Verschmutzen, Korrosionsbeständigkeit und Stabilität der Schlüssel) fünf Prozent und eventuelle Schadstoffbelastungen fünf Prozent (in manchen Schlossummantelungen fanden die Tester problematische Weichmacher).
Um die Aufbruchsicherheit zu ermitteln, rückten die Tester den Schlössern mit klassischem Diebeswerkzeug wie Bolzenschneider und Säge zu Leibe. Außerdem wurde versucht, die Schlösser mit intelligenten Methoden wie Picking zu öffnen. Für jeden Aufbruchsversuch standen drei Minuten zur Verfügung. Beurteilt wurden die benötigte Zeit bis zum Öffnen, Aufwand und Schwierigkeitsgrad. Schneid-, Zug- und Schlagfestigkeit wurden außerdem in Anlehnung an DIN EN 15496 ermittelt.
Als die robustesten erwiesen sich die Bügelschlösser: Neben dem Abus uGrip Plus 501 bekamen das Fischer Safe, Zéfal K-Traz U 14, das Abus Granit Plus 470 und Granit XPlus 540 sowie das Knog Strong Man ein Gut. Die restlichen Bügelschlösser schnitten mangelhaft ab.
Bei den Faltschlössern erzielte einzig das Abus Bordo Granit X Plus 6500 ein Gut. Mit Mangelhaft schnitten das Masterlock 8260DPRO und das faltbare Fahrradschloss aus der Tchibo-Aktion ab. Aus der Palette der Kettenschlösser wusste das Axa Cherto Compact 95 zu überzeugen. An einer Axa-Cherto-Kette biss sich der Bolzenschneider die Schneidbacken aus. Beide Axa Cherto-Ketten – Compact 95 und 100 – bekamen für die Aufbruchsicherheit eine 1,7. Bei der Cherto 100 bemängelten die Tester allerdings Rostanfälligkeit und umständliches Handling und werteten deshalb ab. Die schlechtesten Ketten bekamen immerhin noch ein ausreichend.. Die Ketten mit guter oder befriedigender Aufbruchssicherheit wiegen allerdings zwei bis drei Kilo und eigenen sich nach Ansicht der Tester damit eher für den stationären Gebrauch als zum Mitnehmen. Panzerkabel überzeugten die StiWa nicht: hier gab es ein Befriedigend als Bestnote für Abus Iven 8200 und Trelock PK 480.
Die Tester kritisierten, dass viele einfache Fahrradschlösser sich bereits innerhalb weniger Sekunden knacken lassen. Ob oder wie schnell ein Schloss zu knacken sie, mache den Unterschied, denn Fahrraddiebe stehen unter Zeitdruck. Je länger sie auffällig mit Werkzeugen hantieren, desto höher ist ihr Risiko, ertappt zu werden. Zum Abschrecken von Langfingern empfehlen sie neben guten Schlössern zusätzlich eine eingravierte Ziffer samt Aufkleber »Finger weg! Mein Fahrrad ist codiert«, um das Risiko für Täter und Hehler zu erhöhen. Im Falle eines Diebstahls erleichtern Rahmennummer sowie andere typische Kennzeichen im Fahrradpass und Fotos, den Schaden anzuzeigen und nachzuweisen, dass man der Besitzer ist, wenn das Bike wiedergefunden wird.
Der ausführliche Test ist auch unter www.test.de/fahrradschloss abzurufen.
vz/Foto: Stiftung Warentest

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