Wie von dem einzig verbliebenen traditionellen Schweizer Skihersteller Stöckli Swiss Sports AG zu erfahren ist, wird er sich künftig auf die Stärkung und den Ausbau seiner beiden Kerngeschäftsfelder Ski und Retail konzentrieren. Aus diesem Grund gibt das Unternehmen im Sommer 2018 sein drittes Standbein – die Fahrrad-Eigenmarke Stöckli – nach 17 Jahren auf. »Fahrrad-Swissness« werden die eigenen Retail-Filialen allerdings bestens weiter bieten.
Seit 2010 setzte der Skianbieter auch auf Fahrrad-Eigenentwicklungen, die in der Heimat über die eigenen 17 Fachhandelsfilialen Stöckli Outdoor Sports und einem Stöckli Concept Store rollten. Versuche, Stöckli-Bikes auch über die Schweiz hinaus zu verkaufen, schlugen allerdings fehl. Wie auch immer: In all diesen Jahren konnten zahlreiche beliebte Bike- und E-Bike-Modelle unter der Marke Stöckli lanciert werden.
Nur: »Der Bike-Herstellermarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert und ist durch investitionsintensive und immer kurzlebigere Innovationszyklen geprägt. Unter diesen Rahmenbedingungen hat sich die Firma Stöckli entschieden, sich aus der Bike-Eigenentwicklung zurückzuziehen. Die freigewordenen Mittel werden in die Stärkung und den Ausbau der beiden Kerngeschäftsfelder Ski und Retail investiert.«
Was allerdings nicht dazu führen wird, dass die Stöckli Fachhandelsfilialen in der Schweiz keine Fahrradprodukte mehr verkaufen. Anstelle der Eigenmarke Stöckli werde man künftig die heimischen Bikemarken BMC, Flyer und BiXS verstärkt anbieten.
Mit diesem Schritt baue man auch die Bike- und E-Bike-Kompetenz in den eigenen Filialen aus. »Der Strategiewechsel von einem Eigenmarken- zu einem Mehrmarken-Angebot mit BMC, Flyer und BiXS ermöglicht eine breitere Auswahl an Modellen. Zudem werden in den Filialen die Bereiche Bike-Service und Bike-Accessoires weiter ausgebaut. Dadurch können alle Kunden, insbesondere die Stöckli Bike- und E-Bike-Besitzerinnen und Besitzer, weiterhin die gewohnten Service- und Garantieleistungen erwarten«, heißt es aus der Stöckli-Zentrale in Malters/Kanton Luzern.
Oder wie es Stöckli-CEO Marc Gläser ambitioniert ausdrückt: »Wir setzen weiterhin auf Swissness und wollen der wichtigste Fachhändler für BMC, Flyer und BiXS werden.«
Die frei gewordenen Mittel für die bisherigen Bike-Eigenentwicklungen fließen künftig verstärkt in das bereits seit 1935 bestehendes Geschäftsfeld Ski. Dabei soll insbesondere der internationale Ausbau intensiviert werden – wie zum Beispiel »die Weiterentwicklung der 2016 gegründeten Tochtergesellschaft in den USA und der Distributionsausbau im zukunftsträchtigen Markt China«.
Text: Jo Beckendorff/Stöckli, Fotos: Stöckli