Am 21. Dezember – also genau an dem Tag, an dem die verantwortliche EU-Kommission auf Betreiben des Europäischen Fahrrad-Industrieverbandes EBMA im EU-Amtblatt (Bekanntmachung 2017/C 440/11) ankündigte, eine Untersuchung betreffs etwaiger unter Preis verkaufter E-Bike-Importe aus China in die EU einzuleiten – verschickte das sich gegen diese Untersuchung aussprechende Kollektiv der Europäischen E-Bike-Importeure eine Pressemitteilung. Darin ging es um das erste Meeting dieses jungen Kollektivs, das am 19. Dezember in Brüssel stattgefunden hatte.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind es 21 Unternehmen aus sieben EU-Ländern, die laut Pressemitteilung langjährige Beziehungen zu Lieferanten in China pflegen und daran arbeiten, gemeinsam den (E-Bike-)Markt zu vergrößern. Nach der EBMA-Beschwerde, die der Verband am 8. November an die verantwortliche EU-Kommission schickte und eine Untersuchung forderte, habe man sich aus Sorge um einen aufkommenden Strafzoll zu oben genanntem Kollektiv zusammengeschlossen. Fakt ist, dass ein möglicher Strafzoll auf E-Bikes aus China den Markt belasten und die Geschäfte der Importeure einbremsen würde.
Somit stand sowohl eine Rechtsberatung sowie die Erarbeitung einer Strategie im Vordergrund, wie man die Interessen der Importeure in dieser eingeleiteten Strafzoll-Untersuchung am besten vertreten könnte.
So wurde zum Beispiel entschieden, die internationale Anwaltskanzlei Squire Patton Boggs an Bord zu holen. Die hat bereits einige Erfahrungen in Sachen Strafzoll inklusive dem Thema Fahrrad sammeln können. Zudem wurde innerhalb des Kollektivs an einer gemeinsamen Argumentation gebastelt.
Denn eines wäre klar: Die Untersuchung würde sowohl in Europa als auch in China für Unruhe im Markt sorgen. Und falls es tatsächlich zu einem Strafzoll auf in China produzierte E-Bikes kommen sollte, würden das die Bürger die EU zuerst zu spüren bekommen. Sowohl Auswahl als auch das gesamte Produktangebot würden eingeschränkt. Das Kollektiv geht sogar noch einen Schritt weiter: Wenn man den EU-Bürgern den Zugang zum E-Bike nehmen würde, wäre das auch ein Rückschritt in Sachen nachhaltiger Mobilität. Denn dann würden die weiter auf umweltbelastende Transportmöglichkeiten setzen.
Letztendlich ruft das Kollektiv der Europäischen E-Bike-Importeure alle Unternehmen, die E-Bikes mit Ursprung China in der EU verkaufen dazu auf, sich anzuschließen. Je mehr Unternehmen das Kollektiv vertritt, desto mehr Gehör würde es finden. Interessierte Unternehmen können sich gerne bei der Leva-Managerin Annick Roetynck melden (Tel. ++32-9-2336005, e-mail: a.roetynck@pandora.be). Die Kommunikation des jungen Kollektivs der Europäischen E-Bike-Importeure läuft über die Light Electric Vehicle Association (Leva), die von einem etwaigen Strafzoll ebenfalls betroffen wäre.
Text: Jo Beckendorff