Strike Bike GmbH produziert weiter

Nachdem im letzen Jahr 1837 Strike Bikes von den Werksbesetzern der Fahrradfabrik Bikes System in Nordhausen produziert wurden (der RadMarkt berichtete), will jetzt die Strike Bike GmbH daran anknüpfen und eine neue Produktion in den alten Werkshallen starten. Die am 17. März 2008 gegründete Gesellschaft geht aus dem Verein Bikes in Nordhausen e. V. hervor, der mit den Strike Bikes für Aufsehen gesorgt hatte.

Für die neue Produktion ist ein Tourensportfahrrad mit dem Modellnamen »Black Editon« geplant, das auf eine Stückzahl von 2.000 begrenzt sein wird. Von den 109 Mitarbeitern, die bei der Werksbesetzung noch mit dabei waren, werden jetzt 20 in der neuen Strike Bikes GmbH weiterarbeiten. Geschäftsführer sind André Kegel, der hauptsächlich für den Bereich Technik verantwortlich ist und Manfred Handke, zuständig für Finanzen. Der Rest der alten Belegschaft ging in eine Transfermaßnahme über, in der die ehemaligen Bike-Systems-Mitarbeiter mit schulischer Ausbildung entsprechend den Anforderungen des Arbeitsmarktes weiterqualifiziert werden, so die Meldung aus Nordhausen.
Schon während des Streiks kam es zu einem Kontakt mit einem großen Fahrradhändlerverband, der Interesse an der Produktion von 20.000 Fahrrädern zeigt, wie André Kegel dem RadMarkt berichtete. Zu diesem Zeitpunkt hatte man in Nordhausen aber immer noch die Hoffnung auf einen Investor, der die Produktion fortführen wollte. Dazu kam es ja bekanntlich nicht und nachdem im November 2007 die gesamten Produktionsanlagen abgebaut und nach Ungarn transportiert wurden, schien damit auch keine Möglichkeit mehr für eine weitere Produktion in Nordhausen zu bestehen. Trotzdem gelang es, eine funktionstüchtige Fahrradproduktionslinie aus der Insolvenzmasse – »aus privaten Mitteln« wie André Kegel erklärte – zu erwerben. In der Hoffnung, wenigstens für 20 Kollegen einen Arbeitsplatz zu erhalten, flossen die Erträge des Vereins aus dem Verkauf des Strike Bikes in das neue Unternehmen ein, so Kegel – nichtsdestotrotz seien neue Geldgeber erwünscht.
Gearbeitet wird jetzt in einem Teil der ehemaligen Bike-Systems-Gebäude, der von Eigentümer Mehdi Biria angemietet wurde. Der ehemalige Firmenchef war nach Vorlage des Konzepts der Strike Bike GmbH mit der weiteren Nutzung seiner Werkshallen zur Fahrradproduktion einverstanden.
Im Mai wird nun die Produktion für die »Black Edition« gestartet. Ausgehend vom Grundmodell des Strike Bike würden hier aber bessere Komponenten verbaut, beschreibt André Kegel das neue Modell. Es wird im Direktvertrieb an die Endkunden gebracht. Schon jetzt können dafür Bestellungen aufgegeben werden. Die Einnahmen sollen für den künftigen Neuaufbau und zusätzliche Produktionsanlagen investiert werden.
Für die Zukunft sind auch Spezialfahrräder (auch mit Elektroantrieb) und der Fahrradanhänger/Handwagen »Rollfix« geplant. Auch mit den Vertretern des großen Fahrradhändlerverbands sei man wieder im Gespräch, so der Strike-Bike-Geschäftsführer.

Mehr Informationen und Händleranfragen unter www.strike-bike.de und der E-Mail-Adresse: fahrradwerk@gmx.de.

Renate Haselhorst

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