Pedelecfahrer verunglücken nicht häufiger als Nutzer herkömmlicher Fahrräder, so meldet es der Allgemeine Deutschen Fahrradclubs (ADFC) auf seiner Webseite. Gleichwohl aber seien Pedelec-Unfälle mit schwereren Folgen verbunden. Die Ergebnisse stammen aus einer Masterarbeit für die Deutsche Hochschule der Polizei.
Die Untersuchung „Tiefenanalyse von Pedelec-Unfällen in Baden-Württemberg“ hat die Unfallstatistik des Landes ausgewertet und aus Telefoninterviews mit verletzten Fahrern zusätzliche Erkenntnisse gewonnen.
Fahrer von Pedelecs seien im Durchschnitt schneller unterwegs als unmotorisierte Radfahrer, doch die meisten nutzen die Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h nicht aus. So gaben über die Hälfte der Interviewpartner an, mit einer Geschwindigkeit zwischen 15 und 20 Stundenkilometern zu fahren. Nur ein kleiner Teil der Befragten führte seinen Unfall auf die spezifischen Fahreigenschaften des Pedelecs zurück. Bei Unfällen ohne Beteiligung Dritter verursachte besonders oft falsches oder zu starkes Bremsen den Sturz.
Der Anteil der Verletzten lag bei den Pedelec-Unfällen etwas höher als bei den Fahrradunfällen. Die Masterarbeit vermutet die höhere Geschwindigkeit als Ursache. Der ADFC führt die größere Zahl an Verletzten auch auf das Alter der Betroffenen zurück, 72 Prozent der Befragten waren über 61 Jahre und 29,4 Prozent über 71 Jahre. Sie erlitten auch als Radfahrer gravierendere Unfallfolgen, weil sie verletzlicher seien als jüngere Menschen.
Eine Zusammenfassung der Studie ist in Heft 2/2013 der „Zeitschrift für Verkehrssicherheit“ erschienen.
Quelle: ADFC, http://www.adfc.de/9887_1