Süddeutsche Zeitung: ZEG-Chef Honkomp gibt Einblicke
Georg Honkomp, ZEG Vorstandsvorsitzender.

Wer heute an einem Kiosk vorbeikommt, sollte die Süddeutsche Zeitung kaufen. Im Wirtschaftsteil befindet sich ein relativ ausführlicher Artikel über die ZEG; der Vorstandsvorsitzende Georg Honkomp gibt einige interessante Einblicke in die wirtschaftliche Entwicklung der Genossenschaft – inklusive dem Investitionsbedarf bei seiner Neuerwerbung Kettler.

Während die ZEG mit diversen Streckenlieferanten zusammenarbeitet, pflegt sie zugleich ihre Eigenmarken Pegasus und Bulls – und erwarb Traditionsmarken dazu, 2013 Wanderer, 2014 Hercules, 2015 Kettler. »Es ist mit Abstand unsere bislang größte Investition«, sagte Honkomp der SZ. »Nicht nur, aber auch aus Altruismus und Sentimentalität. (…) Das ist einfach eine tolle Marke, die nicht in ausländische Hände geraten sollte.«
Über den Kaufpreis von Kettler, samt Übernahme des Werkes mit 80 Beschäftigten, schweigt Honkomp, nennt aber der SZ eine Investitionssumme von 20 bis 25 Millionen Euro, um die Produktion, aber auch die Produkte zu modernisieren. »Die Traditionsmarke soll verjüngt und sportlicher, die Produktion rationalisiert und leistungsfähiger werden«, wird der ZEG-Chef zitiert. »Schließlich wollen wir die Kapazität in den nächsten drei bis fünf Jahren von 30 000 auf 100 000 Räder steigern und sie damit mehr als verdreifachen.«
Den Schwerpunkt sollen dabei E-Bikes aller Kategorien bilden. »Ich halte mittelfristig 50 Prozent E-Bike-Anteil für realistisch«, sagt er. Die ZEG-Händler haben im vergangenen Jahr über eine Million Fahrräder verkauft, davon 100.000 E-Bikes, die wertmäßig über ein Drittel des Umsatzes mit Fahrrädern ausmachen. Der Umsatz aller Händler zusammen soll 2015 bei gut 1,2 Milliarden Euro gelegen haben; 2016 sollen plus fünf Prozent drin sein, bei E-Bikes sogar ein Umsatzwachstum von 20 Prozent.
Weiterhin verriet der ZEG-Chef, dass am Kölner Hauptsitz ein Entwicklungszentrum entsteht, das Anfang Oktober mit 20 Ingenieuren und Designern starten soll.
Honkomp glaubt, dass Rad-Dienstleistungen über kurz oder lang etwa ein Drittel des Geschäfts ausmachen können. Die ZEG ist mit Hotels und Reiseveranstaltern in das Fahrradverleih-Geschäft eingestiegen und forciert über ihre Tochter Eurorad das Leasing-Geschäft.
Zudem ist die ZEG in den Online-Handel eingestiegen, und zwar zunächst mit Bulls. Ein komplett fahrbereites Fahrrad könne man innerhalb von 24 Stunden an den Kunden ausliefern, sagte Honkomp der Süddeutschen Zeitung, aber aufgrund des dichten Händlernetz wolle er die Lieferzeit irgendwann auf  drei Stunden verkürzen.
mb
Foto: ZEG

 

 

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