Südkoreas Regierung setzt aufs Fahrrad

Laut einer Meldung in der südkoreanischen Zeitung „Korea Times“ plant die Regierung, in Südkorea Fahrradstraßen mit einer Länge von über 3114 km zu bauen, einen internationalen Wettbewerb nach dem Vorbild der Tour de France zu starten, in diesem Jahr erstmals einen Fahrrad-Tag zu veranstalten und die Straßen in den großen Städten neu zu gestalten, damit Radfahrer dort sicher fahren können. Der Radverkehr soll bei Straßenerneuerungen berücksichtigt werden, und auf beiden Seiten der vier großen Flüsse Koreas sollen Radwege angelegt und mit den großen Städten verbunden werden.

Als Maßnahme gegen Staus und Luftverschmutzung verfolgt der Plan das Ziel, durch Fahrräder mehr als fünf Prozent des (Kraftfahrzeug)Verkehrs zu ersetzen. Bislang benutzen in Südkorea nur 1,2 Prozent der Menschen Fahrräder als Transportmittel – das ist bei weitem niedriger als die 14 Prozent in Japan und 27 Prozent in den Niederlanden. Der Plan geht davon aus, daß das Land den Radverkehrsanteil bis 2017 auf 10 Prozent erhöhen könne, wenn die Infrastruktur für Radfahrer verbessert und fahrradfreundliche Verkehrsregeln geschaffen werden.

Es wird auch erwartet, daß das Projekt zur Goldgrube für die Fahrrad-Industrie wird. Während die Regierung mit der Investition von 1 Milliarde Won (= 0,550 Millionen Euro) im Durchschnitt 16 Arbeitsplätze schafft, können „mit dem gleichen Betrag in der Fahrradindustrie 60 weitere Arbeitsplätze geschaffen werden, da Fahrrad Herstellung arbeitsintensiv ist,“ wird die Zeitung unter Verweis auf ihre Quelle in der Regierung auf dem virtuellen deutschen Fahrradportal des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zitiert.

Quelle: www.nationaler-radverkehrsplan.de

– Jo Beckendorff –

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